Blackout
Wenn der Strom über Stunden oder Tage plötzlich großflächig ausfällt und das öffentliche Leben nahezu lahmgelegt wird, dann wird dies als Blackout bezeichnet. Stromausfälle dieser Art führen zu Infrastrukturausfällen in Bezug auf Telekommunikation, Wasser, Abwasser, Geld, Lebensmittel- und Gesundheitsversorgung. Auch erhebliche Einschränkungen nach dem Katastrophenfall sind bezeichnend für Stromausfälle dieser Größe.
Mögliche Ursachen für einen Blackout:
- Extreme Wettererscheinungen
- Technische Gebrechen
- Menschliches Fehlverhalten
- Sabotage und terroristische Anschläge
- Cyberkriminalität
Blackout richtig erkennen
In der Erstphase ist keine Unterscheidung zu einem normalen Stromausfall möglich. Die tatsächliche Dimension wird mittels Radio (ORF) bekannt gegeben. Wer auf einen Blackout gut vorbereitet ist, ist auf fast jede Krise gut vorbereitet. Die Auswirkungen sind weitreichend, können jedoch schwer vorhergesagt werden. Auch wenn nach einem Blackout wieder Strom vorrätig ist, kann der Aufbau der Versorgung und Infrastruktur noch einige Tage dauern!
Hinsichtlich dieses Szenarios arbeitet die Stadt Wels gemeinsam mit der Feuerwehr Wels und dem Zivilschutzverband stätig an präventiven Maßnahmen, um für den Ernstfall gerüstet zu sein.
Als oberste Regel gilt: Ruhe bewahren!
- Bleiben Sie nach Möglichkeit zu Hause.
- Warten Sie auf weitere Informationen seitens Radiostationen. Auch wenn die normalen Kommunikationskanäle nicht mehr funktionieren, wechseln die Systeme des öffentlichen Rundfunks für mehrere Tage auf Notsendebetrieb. Nutzen Sie Autoradios oder batteriebetriebene Radios zum Empfangen der Informationen.
- Überprüfen Sie alle Geräte, die zuvor eingeschaltet waren und schalten Sie diese aus. Am besten schalten Sie direkt am Sicherungskasten die entsprechenden Sicherungen aus. So helfen Sie nämlich zusätzlich, eine Überlastung des Stromnetzes während des Wiederanfahrens zu vermeiden.
Was sollte bei einem Blackout Zuhause haben?
Obwohl niemand gern an einen Krisenfall denkt, ist es ratsam trotzdem vorbereitet zu sein. Der beste Schutz ist ein krisensicherer Haushalt – insbesondere bei längerfristigen Stromausfällen. Erstellen Sie ein persönliches/familiäres Sicherheitskonzept: Besprechen Sie mit Ihren Familienmitgliedern (vor allem mit Kindern), wie man im Falle eines Blackouts nach Hause kommt bzw. wo man sich trifft.
Weder Zeitpunkt noch die Dauer dieser Ausnahmesituation können vorhergesagt werden, deshalb sollten Sie folgende Dinge zu Hause haben:
- Empfangsgeräte (Kurbelradio oder Batterieradio mit Ersatzbatterien)
- Lebensmittel und Getränke für 7 Tage
- Spezial-Medikamente, welche regelmäßig eingenommen werden müssen
- Nahrung für Haustiere, denn auch die tierischen Mitbewohner benötigen eine Futterreserve
- Kochgelegenheit (beispielsweise Gaskocher inklusive Gaskartusche)
- Kerzen, Zündhölzer, Feuerzeug, Taschenlampe
- Erste-Hilfe-Ausrüstung und wichtige Medikamente
- Hygieneartikel wie Zahnbürste, Zahnpasta, Seife, Toilettenpapier, Müllbeutel, Windeln, Tampons/Binden, Waschmittel
- Alternative Heizmöglichkeit (Kachel- oder Kaminofen inklusive Holz/Pellets)
- Schlafsäcke, Decken, warme Kleidung
- Wasser: normalerweise gilt die Regel rund zwei Liter Wasser pro Person und Tag - allerdings müssen Sie sich in Wels keine Sorgen um das Trinkwasser machen.
- Notstromaggregate sind nur dann notwendig, wenn Personen mit Erkrankungen, Tiere oder technische Systeme im Haushalt sind, die diese Energieversorgung benötigen (wie in Ställen, für Hebeanlagen für Abwasser)
Wichtig: Notstromaggregate sollten unbedingt fachlich zeitgerecht installiert und regelmäßig gewartet werden.
Weitere Vorsorgemaßnahmen
- Notgepäck mit Dokumentenmappe (Geburtsurkunde, Reisepass, Auflistung/Fotos der Wertgegenstände, Sparbücher, usw.)
- Verbandskasten/Hausapotheke
- Bargeldreserven
- Löschgeräte
Ein Blackout kann Auswirkungen viele Bereiche haben:
- Telekommunikation: Telefon und Internet fallen bei einem längerfristigen Stromausfall aus. Kurze Stromausfälle werden in Funkmasten mit Batterien überbrückt.
- Lebensmittelversorgung: Anlieferung von Lebensmitteln, Hygieneprodukten und Medikamenten, Kühlung in den Supermärkten, Kassensysteme etc.
- Beleuchtung: Licht und Straßenlaternen fallen aus.
- Transport und öffentliche Verkehrsmittel: Ausfall von Ampeln, Signalen, öffentlichen Verkehrsmitteln, Zügen, Garagen, Aufzügen.Tunnel müssen aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. An den Tankstellen gibt es aufgrund der elektrischen Pumpen keinen Treibstoff mehr.
- Heizungssysteme: Heizungen und Lüftungen fallen aus, da auch Öl- und Gas-Zentralheizungen auf elektrische Energie angewiesen sind.
- Wasser und Abwasser
- Haushalt und Lebensmittel: Kühl- und Gefrierschränke fallen aus. Herd, Mikrowelle, Wasserkocher und Kaffeemaschinen funktionieren ebenfalls nicht ohne Strom.
- Geld- und Zahlungsverkehr: Geldautomaten funktionieren nicht mehr, Zahlung ist nur mit Bargeld möglich, da Bankomat- oder Kreditkarten nicht funktionieren.
Ganz Europa hängt in einem gesamten Verbundnetz zusammen. Und genau darin besteht die besondere Herausforderung im Falle des Falles: die Synchronisation und das Zusammenschließen der einzelnen über Europa verteilten Versorgungsinseln, um zu einem funktionierenden Stromnetz zurückzukehren. Das kann je nach Ursache wenige Stunden dauern oder einige Tage in Anspruch nehmen. Zur Wiederherstellung der Stromversorgung sind europaweit genaue Handlungspläne ausgearbeitet worden. In verschiedenen Versuchsannahmen werden diese immer wieder geübt.
Quelle: eww ag
Stromversorgung in Wels
Ein überregionaler Stromausfall kann in der Regel nicht von einem einzelnen Energieversorger behoben werden. Die eww Gruppe ist integriert in den „Notfallplan Österreich“ der APG. Es existieren detaillierte Netzwiederaufbaupläne, in denen geregelt ist, welcher Energieversorger was zu tun hat. Verantwortlich für die Umsetzung des Notfallplanes ist die APG, die alle Maßnahmen in ganz Österreich koordiniert.
Gasversrogung in Wels
Das Gasnetz in der Stadt Wels kann auch ohne Strom betrieben werden. Daher bleibt die öffentliche Gasversorgung aufrecht, solange Gas an den Übergabepunkten von den Vorlieferanten bzw. dem vorgelagerten Netzbetreiber zur Verfügung gestellt wird. Diese Zeitspanne beträgt für das Marktgebiet, in welchem sich die Stadt Wels befindet, mindestens 3 Tage bei voller Abnahme. Durch ein Blackout wird weder die Sicherheit von Erdgasleitungsanlagen, noch jene von Gasverbrauchseinrichtungen (Gasthermen, Gasherd) beeinflusst.
Wasserversorgung in Wels
Die Trinkwasserversorgung in der Stadt Wels ist auch bei einem Blackout gesichert. Die Anlagen der eww Gruppe sind so ausgelegt, dass das Wasser aufgrund der Höhendifferenz von den Hochbehältern in Edtholz und Traunleiten in die Haushalte in Wels und angrenzende Gemeinden fließt. Der natürliche Wasserdruck reicht dafür aus. Nur bei etwas höher gelegenen Haushalten würde das Wasser nicht mehr mit ausreichendem Druck aus der Leitung fließen, deswegen wird dort mittels Pumpen nachgeholfen. Sollte der Strom für diese Pumpen ausfallen, beginnen Notstromaggregate zu laufen, sodass die Versorgung für alle ans eww Wassernetz angeschlossenen Kunden gesichert ist. Daher sind Welser Haushalte auch im Krisenfall mit sauberem Trinkwasser versorgt.
Abwassersystem in Wels
Auch die Abwasserversorgung ist von einem Blackout betroffen, da Hebeanlagen im Abwassersystem ausfallen können. Die Abwässer können daher nicht zur Kläranlage transportiert werden und Straßen und Keller werden überschwemmt. In der Stadt Wels ist dieses Szenario eher unwahrscheinlich, da die Entsorgung grundsätzlich über ein natürliches Gefälle erfolgt. Hin und wieder sind natürlich auch Hebeanlagen notwendig und müssen dort in das System eingebaut werden, wo ein natürliches Gefälle nicht gegeben oder möglich ist. Die Funktion dieser Hebeanlagen erfolgt mittels Fernüberwachung. Im Falle eines Stromausfalles sind diese USV (unabhängige Stromversorgung) versorgt und daher ist eine Fremdstromeinspeisung möglich. Bei einem länger andauernden Stromausfall , werden diese Hebeanlagen nach einer Prioritätenliste von Mitarbeiten der eww abgefahren und über Notstromaggregate in Betrieb genommen. So ist ein Abtransport der Abwässer jederzeit gewährleistet.
Fernwärme
Aufgrund des Fernwärmenetzes ist auch bei einem Blackout Warmwasser in der Stadt Wels verfügbar. Netzpumpen transportieren das Heißwasser rund um die Uhr, 365 Tage zu den einzelnen Kundenanlagen. Für den Fall eines Stromausfalls sind in jeder Erzeugungsanlage Netzpumpen in Betrieb, welche über Notstromaggregate verfügen. Außerdem ist die Fernwärme ein sehr „träges“ Medium und kühlt sehr langsam aus. Das bedeutet, auch wenn die Wärmeerzeuger für einen gewissen Zeitraum ausfallen würden, wäre das Warmwasser noch für einige Zeit gesichert.
Quelle: eww ag
Im Fall eines längerfristigen Stromausfalls funktionieren nicht nur Kühlschrank, Herd und Waschmaschine nicht mehr - auch die Kommunikation funktioniert nur sehr eingeschränkt oder fällt komplett aus.
Das betrifft
- Internet - kein Surfen, kein Facebook, kein Instagram etc.
- Mobilfunk, Festnetz - kein Telefonieren, kein SMS, kein WhatsApp etc.
- Fernsehen und Radio. Info: Die Radiosender des ORF haben einen Versorgungsauftrag und funktionieren im Falle eines zumindest für die nächsten 72 Stunden.
Informieren können Sie sich in diesem Fall mit einem batterie- oder kurbelbetriebenen Radio oder mit dem Autoradio.