Stadtteilumfrage Neustadt
In den 80iger Jahren des 19. Jahrhunderts entstand nördlich der Westbahn ein neuer Stadtteil. Am 26. Mai 1898 fiel der Beschluss des Gemeindeausschusse (heute Gemeinderat) für die Benennung des Stadtteils nördlich der Bahnlinie auf "Neustadt".
Waren um 1900 noch verhältnis wenig Häuser gebaut, so wuchs deren Zahl infolgedessen schnell an. Ausgehend vom Grünbachplatz wurden zuerst die Hauptverbindungen nach Norden - also die heutige Eferdinger Straße sowie die Grieskirchner Straße - verbaut, so folgte ab 1950 der Verbau der Restflächen und die weitere Ausweitung gen Norden.
Besondere Bedeutung erhielt der Stadtteil durch die Errichtung des heutigen Klinikums Wels(-Grieskirchen). Wenig später, gegen 1969/1970 wurde mit dem Bau der Herz-Jesu-Kirche begonnen.
Klinikum Wels-Grieskirchen
Die Initiative zum Bau ergriff der damalige Stadtpfarrer Josef Flotzinger. 1901 fiel der Enschluss durch die Kongreation der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz.
Es wurden dafür die Gründe des "Zellergutes" erworben, heutige Eferdinger Straße 102. Im März 1903 wurde mit dem Bau - nach Plänen des Linzer Dombaumeisters Matthäus Schlager - begonnen. Die Einweihung eines Teilbetriebes des Allgemeinen öffentlichen Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz erfolgte am 29. Oktober 1903: 80 Betten, die ärztliche Leitung hatte Primar Dr. Oskar Spechtenhauser über.
Herz-Jesu-Kirche
1900 wurde der "Herz-Jesu-Kirchenbauverein" gegründet. Dabei ging es Schlag auf Schlag. Am 20. April 1900 wurden die Statuten festgelegt, am 22. April 1900 erfolgte die Genehmigung durch das bischöfliche Ordinariat in Linz, am 29. April 1900 findet im Gasthaus "Fischlhamer" am Stadtplatz die Konstituierung des Vereines unter dem damaligen Präsidenten Stadtpfarrer Kanonikus Josef Flotzinger statt. Der Verein stand zudem unter dem Protektorat der Kaiserstochter Erzherzogin Marie Valerie.
Fünf Jahre dauerte es bis zur Grundsteinlegung, diese erfolgte am 20. August 1905, dafür wurde ein Grundstein vom Ölberg in Jerusalem importiert.
Der neuromantische Stil der Kirche mit den beiden markanten Fassadentürmen entstammt den Plänen des Linzer Dombaumeisters Matthäus Schlager. Am 1. Jänner 1907 wurde das für die Spitze des Vierungsturmes bestimmten Kreuzes angebracht.
Am 25. November 1907 findet die Einweihung des ersten fertiggestellten Teiles (Presbyterium und Querschiff) durch Bischof Dr. Franz Maria Doppelbauer statt, die erste Messe liest der Stadtpfarrer und Präsident des "Herz-Jesu-Kirchenbauvereines" Kanonikus Josef Flotzinger.
Nach sechs-jähriger Bautätigkeit, also 1909 fand die Kreuzsteckung beider vergoldeter Turmkreuze statt. Am 4. Mai 1911 werden die sechs Glocken aufgezogen, diese wiegen 5.320 kg.
Am 25. Juni 1911 erfolgt unter Bischof Rudolph Hittmair die Einweihung der Herz-Jesu-Kirche.
Volksschule Neustadt - Grillparzerstraße
Am 26. August 1908 fasst der Gemeindeausschuss den Beschluss - anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef I. - eine Knaben- und Mädchenvolksschule zu errichten.
Die Bauvergabe erfolgte am 16. September 1911 an die Welser Baumeister Franz Steinbacher und Josef Warsch. Die Pläne für das im Jugendstil erbaute Schulgebäude (vergleichbar mit einer Landvilla) stammen vom Linzer Architekten Mauriz Balzarek. Gebaut wurde in den Jahren 1911 und 1912, die Kosten beliefen sich auf ca. 473.000 Kronen.
Am 14. September 1912 erfolgte die feierliche Übergabe der "Kaiser-Jubiläums-Volksschule" Wels-Neustadt an den Ortsschulrat von Wels.