Dr. Rabl befĂŒrchtet Fehlschaltung der Corona-Ampel
Eine diesbezĂŒgliche Landkarte wurde erst kĂŒrzlich von einem Verein veröffentlicht â und weist Wels mit âRotâ bewertet aus. Recherchen haben ergeben, dass die Corona-Ampel der Bundesregierung nach derzeitigem Informationsstand vier Kriterien berĂŒcksichtigt, bei der ausgewiesenen Landkarte wurde jedoch nur die Anzahl der Infizierten pro 10.000 Einwohner als Kriterium herangezogen. Die Landkarte ist daher missverstĂ€ndlich und trĂ€gt zur weiteren Verunsicherung der Bevölkerung bei.
Die Corona-Ampel der Bundesregierung soll bei lokalen AusbrĂŒchen möglichst kleinrĂ€umige Eingriffe ermöglichen â z.B. auf Bezirksebene. Faktoren fĂŒr die Risikobewertung sind derzeit die SpitalskapazitĂ€ten, der Anteil positiver Tests, 7-Tages-Infektionszahlen und die Analyse von Clustern.
In Wels sind die Infizierten groĂteils ReiserĂŒckkehrer oder wurden von einem ReiserĂŒckkehrer angesteckt. Die Ansteckung erfolgte daher ĂŒberwiegend nicht in Wels â also nicht lokal â sondern im Urlaub im Ausland, vor allem in Kroatien, Serbien, Nordmazedonien, dem Kosovo aber auch der TĂŒrkei. Nachdem die Corona-Ampel bei lokalen AusbrĂŒchen auf âRotâ geschaltet werden soll ist wesentlich, den Ort der Ansteckung möglichst einzugrenzen. Zumindest aber sollte festgestellt werden, ob die Ansteckung im In- oder Ausland erfolgte.
Bei den hohen Infektionszahlen in Wels handelt es sich jedenfalls nicht um einen lokalen Ausbruch durch Ansteckung in der Stadt, sondern ĂŒberwiegend um Ansteckungen aus dem Ausland. Ansteckungen aus dem Ausland werden relativ rasch festgestellt und sind wesentlich leichter abzugrenzen, da die selbstĂŒberwachte HeimquarantĂ€ne die möglichen Kontakte massiv reduziert.
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âTrotz hoher Infektionszahlen in Wels sind die Ansteckungen ĂŒberwiegend aus dem Ausland importiert, von einem lokalen Ausbruch kann daher nicht gesprochen werden. Sinn der Corona-Ampel ist es aber gerade auf lokale AusbrĂŒche zu reagieren. Die Ansteckung im Ausland bleibt als Kriterium bei der Corona-Ampel aber unberĂŒcksichtigt. Eine Rotschaltung der Ampel fĂŒr Wels aufgrund der hohen Infektionszahlen wĂ€re daher willkĂŒrlich. Alle in der Folge verhĂ€ngten MaĂnahmen bekĂ€mpfen nĂ€mlich nicht die Ursachen der Ansteckung, da diese eben im Ausland stattgefunden hat. Diese hĂ€tten aber schwerwiegende soziale und wirtschaftliche Folgen. Zu befĂŒrchten ist daher eine Ampelfehlschaltung. Ich ersuche deshalb das Gesundheitsministerium den prozentuellen Anteil der Ansteckungen aus dem Ausland als fĂŒnftes Kriterium fĂŒr eine Beurteilung einflieĂen zu lassen.â