Equal Pay Day fÀllt heuer auf Freitag, 1. November
Der EPD wird jedes Jahr von der Arbeiterkammer auf Basis von Daten der Statistik Austria (Lohnsteuerstatistik 2022, Stand Dezember 2023) berechnet. Demnach betrÀgt das Einkommen von MÀnnern pro Jahr im Schnitt 59.258 Euro (2023: 56.638 Euro), dasjenige der Frauen 49.438 Euro (47.084 Euro). Damit Frauen gleich viel wie MÀnner verdienen, brÀuchte es ein Plus von 19,9 Prozent.
Etwas besser prĂ€sentiert sich die Situation in der Stadt Wels: Hier ist der EPD wie 2023 erst am Mittwoch, 6. November. Welserinnen arbeiten also â exakt wie im Vorjahr â 56 Tage gratis, und das notwendige Plus betrĂ€gt 18,1 Prozent.
Ein Blick auf die österreichweiten Zahlen vor zehn Jahren zeigt, dass sich die Gehaltsschere nur langsam schlieĂt: 2014 fand der österreichweite EPD am Freitag, 10. Oktober statt. Frauen arbeiteten damals somit 83 Tage gratis und das fehlende Gehaltsplus betrug 29,4 Prozent.
Frauen haben in den letzten Jahrzehnten gegenĂŒber MĂ€nnern in vielen Feldern aufgeholt, vor allem in der schulischen und universitĂ€ren Bildung. Dies bildet sich am Arbeitsmarkt noch immer nicht in entsprechender Form ab. Zur Lösung beitragen könnte einerseits eine Lohntransparenz (damit könnten Frauen und MĂ€nner GehĂ€lter direkt vergleichen und aktiv gegen Ungerechtigkeiten vorgehen) und andererseits eine gerechte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit (dann hĂ€tten alle mehr Zeit fĂŒr sich selbst und fĂŒr gemeinsame AktivitĂ€ten).
Letzteres Thema ist auch der Hauptschwerpunkt bei der heurigen vom Frauenausschuss im Ăsterreichischen StĂ€dtebund koordinierte Aktion, an der sich traditionell auch die Stadt Wels beteiligt. Der neu aufgelegte Informationsfolder enthĂ€lt die zentralen Ergebnisse der aktuellen Zeitverwendungsstudie samt weiterfĂŒhrenden Infos. Im ebenfalls neu aufgelegten Haushaltsplan ist erstmals die mentale Last berĂŒcksichtigt, die Frauen besonders herausfordert. Der Plan kann hilfreich sein, um anfallende Aufgaben im Haushalt fair und gerecht aufzuteilen. Das Infomaterial wird bei vielen Aktionen â vor allem in EinzelgesprĂ€chen mit Frauen â verteilt und darĂŒber gemeinsam diskutiert. SchlieĂlich hat der StĂ€dtebund auch ein Video produziert: Dieses ist unter youtu.be/kVZezwIYt6E zu sehen.
Frauenreferentin VizebĂŒrgermeisterin Christa Raggl-MĂŒhlberger: âAuch wenn die Einkommensdifferenzen zwischen den Geschlechtern jedes Jahr etwas geringer werden, so ist das Ziel von tatsĂ€chlicher Gleichstellung noch nicht erreicht. Es braucht die richtigen Rahmenbedingungen fĂŒr Fairness, Lohngerechtigkeit und Transparenz.â
Bildtext:
Frauenreferentin VizebĂŒrgermeisterin Christa Raggl-MĂŒhlberger und die stĂ€dtische Frauenbeauftragte Claudia Glössl, MAS MSc MA prĂ€sentieren mit Mitarbeiterinnen der Stadt Wels das Info-Material.
Bildhinweise: Stadt Wels (bei Nennung Abdruck honorarfrei).