Equal Pension Day: Differenz nun bei 41 Prozent
Der EPenD fĂ€llt heuer österreichweit auf Mittwoch, 3. August, die Einkommensdifferenz liegt bei 41,06 Prozent (2021: 41,58 Prozent, 2015 lag sie bei 43,3 Prozent). Die âSchereâ hat sich also gegenĂŒber dem Vorjahr um 0,52 Prozent geringfĂŒgig weiter âgeschlossenâ. In Oberösterreich betrĂ€gt dieser Unterschied aktuell 46,31 Prozent, der landesweite EpenD war daher am Donnerstag, 14. Juli. Wie zahlreiche weitere StĂ€dte beteiligt sich Wels an einer vom StĂ€dtebund koordinierten Sensibilisierungs- und Informationsaktion.
Weshalb ist die Differenz zwischen Frauen- und MĂ€nnerpensionen immer noch so groĂ? Das Pensionssystem orientiert sich an der lebenslangen VollzeitbeschĂ€ftigung ohne Erwerbsunterbrechung mit einem lebenslangen Durchrechnungszeitraum. Frauen arbeiten hĂ€ufig in schlecht bezahlten Branchen und leisten immer noch den gröĂten Teil der unbezahlten Arbeit. Sie betreuen zu pflegende Angehörige und erledigen den GroĂteil des Haushaltes. Wenn sie Kinder haben, gehen zumeist sie in Karenz und arbeiten danach zu einem hohen Prozentsatz in Teilzeit. Selbst in vergleichbaren Jobs verdienen Frauen oftmals immer noch weniger als MĂ€nner.
All das fĂŒhrt zum Pensionsunterschied und dazu, dass Frauen besonders im Alter armutsgefĂ€hrdet sind. Die Coronapandemie hat das deutlich aufgezeigt. Die aktuellen Teuerungen treffen wieder verstĂ€rkt Frauen, und hier besonders Alleinerziehende. Eine kleine Abfederung ist die Inanspruchnahme des Pensionssplittings, worĂŒber allerdings immer noch viel zu wenige MĂŒtter und VĂ€ter informiert sind.
Frauenreferentin VizebĂŒrgermeisterin Christa Raggl-MĂŒhlberger: âDie Schere zwischen Frauen- und MĂ€nnerpensionen ist nach wie vor viel zu groĂ. Gerade alleinerziehende Frauen oder Frauen, die Teilzeit gearbeitet oder sich der Pflege von Angehörigen gewidmet haben, sind von dieser Thematik am meisten betroffen. Die Frauen in unserer Gesellschaft, die nach wie vor zum GroĂteil die Erziehung der Kinder und die Organisation der Familie ĂŒbernehmen, dĂŒrfen dadurch nicht benachteiligt werden.â
Bildhinweis: Stadt Wels (bei Nennung Abdruck honorarfrei).