Gesundheitsgipfel im Welser Rathaus
Neben dem Gesundheitsreferenten nahmen die Welser Amtsärztin und die städtische Gesundheitsbeauftragte sowie Vertreter der Welser Gemeinderatsfraktionen daran teil. Die Gesprächspartner kamen von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), der Ärztekammer Oberösterreich, dem Klinikum Wels-Grieskirchen, dem Roten Kreuz Wels sowie der Bezirksärztevertretung.
„Seit dem bisher letzten Gesundheitsgipfel 2023 hat sich die medizinische Versorgung in Wels deutlich verbessert. Dies hat man auch bei der nun stattgefundenen Besprechung gemerkt: Die Stimmung unter den Teilnehmern war deutlich entspannter als vor zwei Jahren“, bilanziert der Welser Gesundheitsreferent. Dazu beigetragen habe sowohl das hausärztliche Angebot im Klinikum Wels-Grieskirchen als auch das mit Montag, 13. Jänner in Betrieb gegangene Primärversorgungszentrum St. Anna (Details siehe weiter unten). Mit dem geplanten Primärversorgungszentrum St. Stephan werde sich die Situation weiter entspannen, so der Gesundheitsreferent: „Damit ist garantiert, dass jeder Welser Bürger über eine hausärztliche Versorgung in der Stadt verfügt“, so Mag. Schinninger.
Neben der positiven Entwicklung wurden beim Gesundheitsgipfel auch weiterhin vorhandene Problemfelder angesprochen und diskutiert. So gebe es bei Hautärzten, Gynäkologen und Urologen im Kassenbereich weiterhin eine Versorgungslücke. Hier finden im Moment intensive Verhandlungen der ÖGK mit interessierten Ärzten statt.
Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass die Gesundheitshotline 1450 noch stärker als bisher als erste Anlaufstelle bei der Bevölkerung beworben werden soll. Bekanntlich geben dort geschulte Fachkräfte den Anrufern 365 Tage im Jahr rund um die Uhr eine medizinische Unterstützung und Beratung. Darüber hinaus werden die Anrufer im Bedarfsfall über die passenden weiteren Schritte und Ansprechpersonen informiert.
Weitere Themen des Gesundheitsgipfels waren unter anderem die Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bürger (z.B. über erfolgreiche Aktionen wie „Wels bewegt“), das zielgerichtete Ansprechen der Migranten-Communities (z.B. durch entsprechendes medizinisches Info-Material) sowie die Lenkung der Patientenströme zwischen niedergelassenem Bereich, Klinikum und Rotem Kreuz. Ebenfalls Thema war eine mögliche Wiedereinführung des bis 2017 angebotenen „Rezept-Taxis“.
Primärversorgungszentrum St. Anna ging in Betrieb
Mit dem Primärversorgungszentrum St. Anna (Römerstraße 80a) hat die erste von zwei derartigen Einrichtungen in Wels kürzlich wie geplant ihren Betrieb aufgenommen. Angeführt vom vierköpfigen ärztlichen Team Dr. Dominik Bammer, Dr. Sophia Firbas, Dr. Yvonne Hofer und Dr. Lisa Auinger kümmern sich Experten aus den Gesundheitsberufen Physiotherapie, Klinische Psychologie und Psychotherapie sowie Sozialarbeit und Logopädie um die Bedürfnisse der Patienten. Geöffnet ist Montag und Mittwoch von 08:00 bis 13:00 Uhr und 15:00 bis 19:00 Uhr, Dienstag und Donnerstag von 07:00 bis 14:00 Uhr und Freitag von 08:00 bis 16:00 Uhr, eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Die Stadt unterstützt die Errichtung des ersten PVZ mit einer einmaligen Fördersumme von bis zu 150.000 Euro. Der Förderzeitraum beziehungsweise die Betriebspflicht mit Kassenvertrag für Allgemeinmedizin am Standort Wels beträgt dafür zehn Jahre. Gesundheitsreferent Vizebürgermeister Mag. Klaus Schinninger bedankte sich bei seinem Antrittsbesuch für das Engagement im Sinne des Welser Gesundheitswesens und wünschte dem gesamten PVZ-Team alles Gute (Bild).