Warum ein neues Mobilitätskonzept?

Das in Ausarbeitung befindliche neue Mobilitätskonzept ist das erste seiner Art und Dimension seit rund dreieinhalb Jahrzehnten – das letzte Gesamtverkehrskonzept stammt für die Stadt Wels aus dem Jahr 1996. Es soll unter anderem die Neuerungen der vergangenen Jahre (Innenstadtkonzept 2006, Örtliches Entwicklungskonzept 2015) berücksichtigen und auf den stattgefundenen Paradigmenwechsel im Denken über Verkehr hin zur Mobilität eingehen. Konkret gemeint sind hier unter anderem neue Herausforderungen (Technologie, Klima, Stadtwachstum, Lebensqualität, Umstieg auf Aktive Mobilität sowie Freizeit und Tourismus) sowie neue Richtlinien (beispielsweise im Rad- und Fußverkehr). 

In einem ersten Schritt wurden die gemeinsamen Ziele definiert. Diese sind folgende:

• Erhöhung der Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität auf öffentlichen Plätzen

• Förderung der Aktiven Mobilität

• Attraktivierung des städtischen Öffi-Verkehrs

Wesentliche Inhalte des Mobilitätskonzeptes sind unter anderem die Betrachtung von Wechselwirkungen im Verkehrsbereich zwischen Stadt und Umland, die Bewertung der aktuellen und künftigen Qualität des Mobilitätssystems von Wels für alle Verkehrsarten, die integrierte Entwicklung aller Verkehrsträger und die Erstellung eigener Masterpläne für die Bereiche Gehen und Radverkehr.

Für die Erstellung des Mobilitätskonzeptes wurde eine Steuerungsgruppe gebildet. Diese besteht aus Mitgliedern des Mobilitätsausschusses des Gemeinderates, stadteigenen Experten sowie Vertretern der Firma Trafility GmbH
 

Bürgerbeteiligung

Bereits bei der Auftragsvergabe für die Erstellung des neuen Mobilitätskonzeptes wurde eine Bürgerbeteiligung als wichtiger Bestandteil der Bestandsaufnahme vorgesehen. Ähnlich wie bei der Befragung zur Neugestaltung des Welser Volksgartens sowie bei den Stadtteilprozessen haben die Welser dabei die Möglichkeit, online via „Bürgercockpit“ einen Fragenkatalog zu beantworten. Ziel ist es, Rückschlüsse auf das Meinungsbild der Bevölkerung zum Themenkomplex „Verkehr“ zu ermitteln sowie Problemstellen und Verbesserungsmöglichkeiten der Bürger zu erhalten. Konkrete Fragestellungen sind unter anderem folgende:

• Wie viele Wege erledigen Sie je Arbeitstag mit folgenden Verkehrsmitteln? (Fuß, Fahrrad, E-Scooter, Motorrad/Moped, Bus, Bahn, KFZ Alleinfahrer, KFZ Mitfahrer)

• Wie bewerten Sie den Ausbau der bestehenden Infrastruktur in der Stadt Wels für…? (PKW, Bus, Eisenbahn, Fahrrad, zu Fuß)

• Welche Änderungen im Mobilitätsnetz wären aus Ihrer Sicht wichtig? 

• Welche Positionen des Mobilitätsnetzes in Wels empfinden Sie als verbesserungswürdig? 

• Wo würden Sie sich zusätzliche Linien des öffentlichen Verkehrs in Wels wünschen?

Die Beantwortung der Fragen erfolgt anonym, dauert fünf bis zehn Minuten und ist von Donnerstag, 3. Oktober bis Montag, 4. November online unter www.wels.gv.at/mobilitaetskonzept möglich.
 

Weiterer Zeitplan

Laut den im Projekt gesetzten Meilensteinen befindet sich das zu erstellende Mobilitätskonzept derzeit in Phase 1+2 (Ziel, Bestandsanalyse und Strategieentwicklung). Darin enthalten ist auch die oben erwähnte Bürgerbeteiligung. Im Anschluss an die Befragung erfolgten die Auswertung, Interpretation und Aufbereitung der Ergebnisse. Diese sollen dann in das Mobilitätskonzept einfließen. Geplant ist, das Projekt inhaltlich bis Mitte 2025 fertigzustellen. Anschließend ist ein Beschluss des Mobilitätskonzeptes im Welser Gemeinderat vorgesehen. 
 

Zitate

Mobilitätsstadtrat Stefan Ganzert: „Die nun startende Bürgerbeteiligung ist ein wichtiger Baustein bei der Erstellung des Welser Mobilitätskonzeptes. Die Befragung ist online innerhalb weniger Minuten erledigt. Damit die Ergebnisse repräsentativ sind hoffe ich, dass möglichst viele Bürger daran teilnehmen und bedanke mich bereits jetzt für das Engagement.“

Im Bild (Gruppenbild, v.l.): Dipl.-Ing. Rupert Doblhammer (Dienststelle Stadtentwicklung), Stadtrat Stefan Ganzert und Dipl.-Ing. Thomas Kuc (Trafility GmbH.).
Bildhinweis: Stadt Wels (bei Nennung Abdruck honorarfrei)