Moscheeunterricht muss auf neue Beine gestellt werden
Die Ergebnisse zeigen in mehrerer Hinsicht Problemfelder auf. Diese sind unter anderem:
- Ein GroĂteil der Unterlagen ist nicht in deutscher Sprache beziehungsweise wird der Unterricht nicht in Deutsch abgehalten
- Der Unterricht ist ethnisch einseitig
- Es gibt keine einheitliche explizite Ausbildung fĂŒr Unterrichtende.
Die Studienleitung hat daher insgesamt 15 wichtige Empfehlungen an die IGGà und an das Land Oberösterreich abgegeben. Hier ein Auszug aus den Empfehlungen:
- Qualifikation und Fortbildung von Lehrenden (zum Beispiel sowohl auf pÀdagogischer Ebene als auch hinsichtlich des Deutschsprachniveaus des Unterrichtenden)
- Reform des Unterrichtsmaterials (zum Beispiel Implementierung deutschsprachiger Publikationen, regelmĂ€Ăige ĂberprĂŒfung der Unterrichtsmaterialien, mehr Ăsterreichbezug und Vermittlung österreichischer Werte)
- Soziale MaĂnahmen gegen Parallelwelten und gesellschaftliche GegenentwĂŒrfe (zum Beispiel durch Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen in die ehrenamtlichen Organisationen oder Teilnahme an interreligiösen AktivitĂ€ten)
- Kontrolle der Inhalte im digitalen Netz
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âDie Studie zum Moscheeunterricht hat viele Defizite aufgedeckt. Nicht nur die Ausbildung der Lehrer, sondern auch die verwendeten Unterrichtsmaterialien und die Inhalte werden stark kritisiert. Es braucht deshalb dringend regelmĂ€Ăige Evaluierungen des Unterrichtes und einheitliche BĂŒcher in deutscher Sprache mit Ăsterreich-Bezug. Der Bildung von Parallelgesellschaften muss vorgebeugt werden.â
Integrationsreferent VizebĂŒrgermeister Gerhard KroiĂ: âEs gilt nun, die Empfehlungen umzusetzen. Ich werde daher demnĂ€chst alle teilgenommenen Vereine aus Wels besuchen und gemeinsam werden wir einen Fahrplan erstellen: Was kann der Verein, was die IGGĂ, was kann das Land Oberösterreich und was kann die Stadt dazu beitragen, diese Empfehlungen umzusetzen. Es gilt zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche in Parallelwelten abdriften, weil sie sich in unserer Gesellschaft nicht angekommen oder aufgenommen fĂŒhlen. Und wieder einmal gilt: Nur durch eine gemeinsame Sprache â Deutsch â kann Integration funktionieren!â