Neugestaltung Kaiser-Josef-Platz: Stadt prÀsentiert Siegerprojekt
Dabei wurden Planungs- und ArchitekturbĂŒros in einem EU-weiten offenen Realisierungswettbewerb dazu eingeladen, ihre Konzepte und Ideen fĂŒr die Neugestaltung dieses Platzes einzureichen.
In einer zehnstĂŒndigen Sitzung wĂ€hlte die aus Vertretern des politischen Lenkungsausschusses sowie hausinternen und externen Experten bestehende Jury aus insgesamt 15 eingereichten EntwĂŒrfen das siegreiche Projekt aus. Die Wahl fiel dabei einstimmig auf das BĂŒro Steinkogler Aigner Architekten ZT GmbH aus Wien.
Details zum Siegerprojekt â Auszug aus der JurybegrĂŒndung
Das Siegerprojekt wurde hinsichtlich der Architektur und Gestaltung in die historisch gewachsene Struktur eingebettet und hat es nach Ansicht der Jury geschafft, mit dem Entwurf verschiedene abgrenzte RĂ€ume zu strukturieren. Die Konzeption ĂŒberzeugt durch ein klares Miteinander von GrĂŒnrĂ€umen, AufenthaltsrĂ€umen und einem funktionierenden Verkehrskonzept. Gleichzeitig erfĂŒllt der Entwurf die wesentliche Anforderung an den Platz, eine funktionierende zentrale Bushaltestelle mit den anderen MobilitĂ€tsformen zu vereinen und ausreichend Möglichkeiten fĂŒr Sharing-Angebote zur VerfĂŒgung zu stellen.
Durch die vorgesehene Breite der Gehsteige â verbunden mit den dort platzierten GrĂŒninseln und der WasserflĂ€chen â ist eine qualitĂ€tsvolle Nutzung dieser Bereiche fĂŒr MĂ€rkte, GastgĂ€rten und Dienstleistungen gewĂ€hrleistet. Die Beschaffenheit der vorgesehenen Fahrbahnen unterscheidet sich baulich von den AufenthaltsrĂ€umen und schafft dadurch auch eine klare optische Abgrenzung. Herausragend aus Sicht der Jury war beim Siegerentwurf das Beleuchtungskonzept, mit dem eine besondere AtmosphĂ€re fĂŒr den Kaiser-Josef-Platz geschaffen werden soll.
Die GrĂŒnflĂ€chen wurden beim Siegerprojekt schlĂŒssig angeordnet. Sie dienen einerseits als Abgrenzungselement der einzelnen RĂ€ume zueinander und andererseits als Gestaltungselement, um dem Platz eine höhere AufenthaltsqualitĂ€t zu verleihen.
Durch den groĂflĂ€chigen Einsatz von BegrĂŒnungen und WasserflĂ€chen kommt es zu einer Verbesserung des Mikroklimas. Einerseits ist dadurch eine bessere Beschattung zu erwarten, andererseits fĂŒhrt der groĂflĂ€chige Einsatz von Wasser zu einer AbkĂŒhlung. Durch die Verwendung von bereits vorhandenem Material ist auch ein schonender Umgang mit Ressourcen gegeben.
Projektbeschreibung von Steinkogler Aigner Architekten ZT GmbH
In Zeiten der KlimaerwĂ€rmung gibt es eine groĂe Sehnsucht nach NatĂŒrlichkeit und den Wunsch, mehr mit der Natur als gegen sie zu leben. Historische Aufnahmen von Wels zeigen eine Landschaft, die von FlĂŒssen dominiert war. Die Welser Heide prĂ€gte das Umland â und Schotterterrassen sind ein Relikt aus der Eiszeit. Der Kaiser-Josef-Platz war einst ein groĂer Vorstadtplatz, der das Land und die Stadt verband. Der Entwurf zeigt EinflĂŒsse des Umlands und der Landschaftsgeschichte, soll aber dennoch den urbanen Charakter beibehalten.
Ausreichend kĂŒhlende âklimafitteâ BĂ€ume bilden gemeinsam mit Landschaftsinseln und begrĂŒnten DĂ€chern (Bushaltestelle) den Rahmen fĂŒr den Stadtraum, der neben der vorhandenen Dynamik auch Platz zum Verweilen bieten soll. FuĂgĂ€nger sollen von der Neuplanung am meisten profitieren. GroĂe, miteinander verbundene FlĂ€chen sollen den Menschen Sicherheit vermitteln, aber auch Platz zum Flanieren und kommunizieren bieten. Die Bushaltestelle bleibt zentral am Kaiser-Josef-Platz Ost. Die Busse verkehren wie immer, die AufenthaltsqualitĂ€t wird aber besser.
Ein Highlight am Platz stellen die begrĂŒnten DĂ€cher der Buspavillons bzw. Tiefgaragenauf- und AbgĂ€nge dar, durch deren Ausnehmungen BĂ€ume auch âin den Himmel wachsen könnenâ. Eine neue GrĂŒnoase entsteht am Platz vor dem Semperithochhaus, in dessen Mitte sich zukĂŒnftig, auch in historischer Anlehnung, das âKaiser-Josef-Denkmalâ befinden soll. Zahlreiche BĂ€ume, Stauden, GrĂ€ser und eine wassergebundene Decke sorgen fĂŒr Erholung und AbkĂŒhlung.
E-Bike-Ladestationen, RadabstellplĂ€tze und Haltebereiche fĂŒr Anrainerverkehr ergĂ€nzen die Neuplanung. Das bisherige Verkehrskonzept bleibt bestehen. Im Ost-Bereich erfolgt eine komplette Neugestaltung der OberflĂ€chen. Im Bereich Mitte werden die Pflasterungen teilweise adaptiert und Pflastersteine aus BestĂ€nden integriert. Das GrĂŒnraumkonzept zieht sich bis in den westlichen Teil.
Das Beleuchtungskonzept sieht neue Leuchtkörper vor, die mit der organischen Neugestaltung harmonieren. ZusĂ€tzlich gibt es LED-BĂ€nder, die sowohl in die Buspavillons als auch in die Pflanzinseln integriert werden. Sie sollen nachts fĂŒr eine besondere AtmosphĂ€re sorgen. FontĂ€nen-Brunnen sollen, wie schon am Stadtplatz, auch auf dem âKJâ Platz finden und den Passanten Erfrischung bieten.
Insgesamt soll der neue Kaiser-Josef-Platz Treffpunkt fĂŒr Besucher und Welser werden. Ein dynamischer Platz, wo Menschen sich wohlfĂŒhlen sollen, aber Bewegung auch eine Rolle spielen darf.
Weiterer Zeitplan
Wie bereits medial angekĂŒndigt, wird das Siegerprojekt am Montag, 14. September ab 18:30 Uhr in den Minoriten der Ăffentlichkeit prĂ€sentiert. Dabei stehen neben den Mitgliedern des politischen Lenkungsausschusses sowie Vertretern der stĂ€dtischen Baudirektion auch Vertreter des Siegerteams fĂŒr Fragen zur VerfĂŒgung. Im Anschluss daran können sich Interessierte die eingereichten Projekte zwischen Dienstag, 15. und Freitag, 25. September in der ehemaligen Libro-Filiale (Kaiser-Josef-Platz 53) ansehen. Dabei stehen Mitarbeiter der Dienststelle Stadtentwicklung auch fĂŒr Fragen zur VerfĂŒgung.
Die Ăffnungszeiten sind dabei folgende:
Dienstag, 15. bis Donnerstag, 17. September jeweils 14:00 bis 17:00 Uhr,
Freitag, 18. September 10:00 bis 13:00 Uhr,
Montag, 21. bis Donnerstag, 24. September jeweils 14:00 bis 17:00 Uhr sowie
Freitag, 25. September 10:00 bis 13:00 Uhr.
In der Gemeinderatssitzung am Montag, 21. September sollen der Grundsatzbeschluss sowie die Auftragsvergabe fĂŒr die Neugestaltung erfolgen.
AnschlieĂend werden die Entwurfs- und AusfĂŒhrungsplanungen erstellt. Die Umbauarbeiten selbst sollen dann zwischen FrĂŒhjahr und Herbst 2021 durchgefĂŒhrt werden.
Die Kosten fĂŒr die Planung und Realisierung des Kaiser-Josef-Platzes sind mit maximal sieben Mio. Euro kalkuliert.
Zitate
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âDas Siegerprojekt hat alle gleichermaĂen ĂŒberzeugt. Es wird ein Platz, an dem man sich wieder gerne aufhĂ€lt, mit einer tollen AtmosphĂ€re, herrlichen GrĂŒnrĂ€umen und Wasserelementen und einer groĂartigen Beleuchtung. Mit der Neugestaltung erlebt der Kaiser-Josef-Platz eine umfangreiche Aufwertung in jeder Hinsicht.â
Innenstadtreferentin VizebĂŒrgermeisterin Christa Raggl-MĂŒhlberger: âAm urbanen Kaiser-Josef-Platz wird eine grĂŒne WohlfĂŒhloase geschaffen, die zum Verweilen einladen soll. Neue Baumtröge, bepflanzten Podeste und begrĂŒnte DĂ€cher schaffen auf dem Platz zusĂ€tzliche GrĂŒnrĂ€ume und sorgen so fĂŒr eine natĂŒrliche Beschattung. Brunnen und Wasserspiele bringen die nötige AbkĂŒhlung an warmen Sommertagen. Die Attraktivierung des Kaiser-Josef-Platzes ist die logische Weiterentwicklung in der Innenstadt, um auch hier die AufenthaltsqualitĂ€t zu steigern!
Verkehrsstadtrat Klaus Hoflehner: âDurch die Neugestaltung wird ein neuer Platzcharakter hergestellt â hier ist gleichwertiger Platz fĂŒr alle Verkehrsteilnehmenden: die Busse, die Radfahrenden und vor allem die Zu-FuĂ-Gehenden und Flanierenden.â
Stadtrat Peter Lehner (Bauen und Stadtentwicklung): âWir geben dem Kaiser-Josef-Platz AtmosphĂ€re, FunktionalitĂ€t und WohlfĂŒhlqualitĂ€t. Als Planungsreferent sehe ich die einstimmige Juryentscheidung als perfekten Start fĂŒr die Umgestaltung und die Investition von rund acht Mio. Euro.â
Dipl.-Ing. Michael Aigner: âDer Kaiser-Josef-Platz mitten in Wels ist als zentraler öffentlicher Raum ein vielfĂ€ltig genutzter, geschĂ€ftiger Ort. Robust und urban, bietet er dabei kĂŒnftig auch StĂ€tten der Pause im Treiben der Stadt.â
Im Bild (v.l.):
Landschaftsarchitekt Dipl.-Ing. David Dobetsberger, BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl, Dipl.-Ing. Michael Aigner, VizebĂŒrgermeisterin Christa Raggl-MĂŒhlberger, Stadtrat Peter Lehner, Stadtrat Klaus Hoflehner.