Runder Tisch zur Arbeitslosigkeit: Probleme bei Akademikern und Facharbeitern â gute Nachrichten fĂŒr Lehrlinge
Ziel des gemeinsamen Treffens ist es, neue Projekte und MaĂnahmen zu diskutieren, die der steigenden Arbeitslosigkeit entgegenwirken. Mit Stand Ende Juni waren insgesamt 5.647 Menschen in Wels/ Wels-Land arbeitslos gemeldet. Besonders dramatisch ist die Situation bei der Altersgruppe der 25- bis 39-JĂ€hrigen. Dort sind aktuell 2.022 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind um 836 mehr als im Vergleichszeitraum. Der Anstieg betrĂ€gt mehr als 70 Prozent.
Bei den 20- bis 24-JÀhrigen liegt der Wert bei mehr als 96 Prozent. In absoluten Zahlen sind in dieser Altersgruppe derzeit 648 Personen ohne Job. Bei den bis 19-JÀhrigen betrÀgt die Differenz zum Juni des Vorjahres rund 65 Prozent, das ist ein Anstieg von 50 Personen.
Besonders hoch ist der Anstieg der Arbeitslosenquote bei den Akademikern. Der Anstieg betrĂ€gt fast 70 Prozent. Lehrstellensuchende können derzeit aus dem Vollen schöpfen, denn 368 offenen Lehrstellen stehen 265 Lehrstellensuchende gegenĂŒber.
Wichtig sei es, alle bereits vorhandenen Instrumente und MaĂnahmen intensiv zu nutzen und niemanden zurĂŒckzulassen. Die Wirtschaft muss weiter angekurbelt werden, um wieder mehr Menschen in BeschĂ€ftigung zu bringen. Dazu braucht es vor allem aber auch eine Investition im Bereich der Qualifikation. Qualifizierte Arbeitnehmer haben gröĂere Jobchancen und bleiben auch langfristig in BeschĂ€ftigung.
Den Jugendlichen muss vor allem der Ăbergang von der Schule in die Berufswelt erleichtert werden. Auch hier braucht es gezielte Förderungen der Ausbildungsreife und eine Optimierung der Ausbildungssituation.
Da aufgrund der COVID-19 MaĂnahmen die meisten Messeveranstaltungen abgesagt werden mussten, findet heuer die Messe âJugend und Berufâ von Dienstag, 20. bis Samstag, 24. Oktober virtuell statt. An einem reibungslosen Ablauf wird derzeit gearbeitet â Details dazu folgen.
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âDer SchlĂŒssel zum Erfolg ist und bleibt eine gute Aus- und Weiterbildung. Darauf mĂŒssen wir unser Augenmerk richten. Ohne langfristige Investitionen â sowohl in die Bildung als auch in die Wirtschaft â werden wir die dramatische Entwicklung am Arbeitsmarkt nicht in den Griff bekommen.â
Wirtschaftsstadtrat Peter Lehner: âSpeziell Frauen und jugendliche Welserinnen sind von der aktuellen Situation massiv betroffen, und wir sind gefordert, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Beim Runden Tisch wollen wir Initiativen fĂŒr FachkrĂ€fteausbildung, Fördermöglichkeiten, Betriebsansiedelungen und andere MaĂnahmen zur Verbesserung der Arbeitsmarktsituation in Wels diskutieren.â