Stadt ersucht, das FĂŒttern von Wildtieren zu unterlassen
Immer wieder erhĂ€lt die Stadt Wels Beschwerden, dass Wildtiere â und hier vor allem Enten und SchwĂ€ne â entlang der Traun und des MĂŒhlbachs, im Welser Tiergarten und in der Freizeitanlage Wimpassing mit SĂ€cken voller Brot, Semmeln, Nudeln und anderen Lebensmitteln gefĂŒttert werden. Sogar Fleisch findet sich teilweise in den Speiseresten.
Das gut gemeinte FĂŒttern von Wasservögeln ist aus mehrerlei Hinsicht zu unterlassen. Einerseits vertragen die Tiere die Lebensmittel nicht, und es kommt zu Verdauungsproblemen, die im schlimmsten Fall zum Tod der Tiere fĂŒhren können. Durch den engen Kontakt mit anderen Tieren steigt auch das Ăbertragungsrisiko von Krankheiten massiv. Neben Vögeln werden â siehe unter anderem im Tiergarten â auch Ratten vom Futter angezogen. Auch sie können Krankheiten ĂŒbertragen, die sowohl fĂŒr den Menschen als auch fĂŒr Tiere gefĂ€hrlich sind.
Entlang von GewĂ€ssern hat das FĂŒttern der Tiere eine weitere negative Auswirkung: Die Nahrungsmittel locken viele Wasservögel an, die mit ihrem Kot die WasserqualitĂ€t stark beeintrĂ€chtigen. Auch ĂŒbrig gebliebene Futterreste belasten das Wasser schwer. Die Folge ist eine ĂberdĂŒngung, die dem Wasser Sauerstoff entzieht. Dieser ist jedoch fĂŒr die im GewĂ€sser befindlichen Pflanzen, Fische und anderen Organismen lebensnotwendig. Das hat zur Folge, dass das biologische Gleichgewicht zerstört wird.
Wasservögel können sich in den Wintermonaten auch bei extremer KĂ€lte ohne menschliche Hilfe ernĂ€hren, da sie sich von Natur aus an die heimischen Witterungs- und NahrungsverhĂ€ltnisse angepasst haben. Sie kommen deshalb auch ohne zusĂ€tzliches Futter ĂŒber den Winter.
VizebĂŒrgermeister Gerhard KroiĂ: âDas EntenfĂŒttern ist fĂŒr Familien mit Kindern und fĂŒr Ă€ltere Menschen eine liebgewonnene Art, die Natur in der Stadt zu genieĂen. Leider wird diese Tierliebe oftmals falsch verstanden und Essen verfĂŒttert, das Enten und SchwĂ€ne krank macht beziehungsweise jene Tiere anzieht, die man nicht unbedingt fĂŒttern wollte."
Stadtrat Thomas Rammerstorfer: âGerade als Tiergartenreferent weiĂ ich um die Problematik von zu viel oder falscher FĂŒtterung und derer unerwĂŒnschter Nebenwirkungen. Ich ersuche darum, sich an die entsprechenden Vorschriften bzw. Empfehlungen zu halten.â