Erhöhtes Risiko fĂŒr einen etwaigen Ausbruch der GeflĂŒgelpest
Die GeflĂŒgelpest, oder AviĂ€re Influenza, ist eine Virusinfektion, die in vielen Varianten der Influenza A Viren vertreten ist. Sie betrifft vor allem HausgeflĂŒgel und wildlebende Wasservögel und ist je nach Virusvariante fĂŒr bestimmte Vogelarten weniger oder stark krankheitserregend.
Von Experten werden diese Viren genau beobachtet, weil bei den sich schnell verĂ€ndernden auch Varianten entstehen können, die den Menschen als Zoonose in relevanten AusmaĂ infizieren und nicht wie bis anhin in nur vereinzelten FĂ€llen. Bis jetzt wurde in Europa und Amerika noch keine Infektion des Menschen nachgewiesen. Menschen können das Virus aber, zum Beispiel mit Vogelkot an Schuhen, an andere Vögel ĂŒbertragen. Deshalb sind Hygiene-MaĂnahmen nach Kontakt mit infizierten Vögel sehr wichtig.
Derzeit besteht fĂŒr Vögel in Wels ein erhöhtes Risiko fĂŒr Vogelgrippe (GeflĂŒgelpest-Variante H5N1). In anderen Teilen Ăsterreichs besteht bereits ein stark erhöhtes Risiko. Enten erkranken bei einer Infektion oft nicht, können dann aber trotzdem andere Vögel anstecken.
FĂŒr die GeflĂŒgelproduktion ist die Vogelgrippe sehr gefĂ€hrlich, weil das Virus fĂŒr HĂŒhner sehr pathogen ist. Sie werden schwach, bekommen ein mattes Gefieder und hohes Fieber, Schwellungen, Durchfall, motorische Störungen und sterben. Aufgrund der hohen Vogeldichte in der GeflĂŒgelproduktion stecken sich die Tiere schnell gegenseitig an und es entsteht ein Infektionsherd, der fĂŒr die Wildvögel und durch die Produktionswege der GeflĂŒgelwirtschaft fĂŒr andere GeflĂŒgelbetriebe gefĂ€hrlich ist. Deshalb ist die GeflĂŒgelpest eine anzeigepflichtige Tierseuche.
Allgemeines fĂŒr Tierhaltende
Der VeterinĂ€rdienst der Stadt Wels weist darauf hin, dass die Haltung von GeflĂŒgel immer binnen einer Woche nach deren Aufnahme meldepflichtig und das Auffinden von toten Wasser- oder Greifvögeln unverzĂŒglich zu melden ist! Dies ist per E-Mail unter vet@wels.gv.at sowie unter Tel. +43 7242 235 4630 oder 4631 möglich.
Pflichten der Tierhalterinnen und Tierhalter in Gebieten mit erhöhtem GeflĂŒgelpestâRisiko
- GeflĂŒgel wird durch Netze, DĂ€cher oder horizontal angebrachte Gewebe vor dem Kontakt mit Wildvögeln geschĂŒtzt oder die FĂŒtterung und TrĂ€nkung erfolgt im Stallinnenbereich oder einem Unterstand. Die AuslĂ€ufe mĂŒssen in diesem Fall gegen OberflĂ€chengewĂ€sser, an denen sich wildlebende Wasservögel aufhalten können, ausbruchsicher abgezĂ€unt sein.
- Enten und GĂ€nsen mĂŒssen getrennt zu anderem GeflĂŒgel gehalten werden, sodass ein Kontakt nicht möglich ist.
- Die TrÀnkung darf nicht mit OberflÀchenwasser erfolgen, zu dem Wildvögel Zugang haben.
- Im Risikogebiet sind auĂerdem ein Abfall der Futter- und Wasseraufnahme (von mehr als 20%), ein Abfall der Eierproduktion (um mehr als 5%) oder eine erhöhte Sterblichkeitsrate (höher als 3% in einer Woche) zu melden.
- Bei unklaren Gesundheitsproblemen in GeflĂŒgelbetrieben sollte unbedingt eine tierĂ€rztliche Untersuchung erfolgen.
AbschlieĂend wird darauf hingewiesen, dass die Haltung von GeflĂŒgel bei der zustĂ€ndigen Bezirksverwaltungsbehörde zu melden ist.
MaĂnahmen im Tiergarten Wels
Das Bundesministerium fĂŒr Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz erlĂ€sst je nach Vogelgrippe-Risiko MaĂnahmen zur EindĂ€mmung der Verbreitung der GeflĂŒgelpest. Bei erhöhtem Risiko mĂŒssen gehaltene Vögel vor dem Kontakt insbesondere mit wilden Wasservögeln und deren Kot abgeschirmt werden - so derzeit auch im Tiergarten Wels. Deshalb können wir unsere Vögel bis auf Weiteres nur in Volieren und nicht unter freiem Himmel halten. Wir hoffen, dass sich die Lage bald beruhigt und diese Verordnungen erlassen werden können.
Eine weitere Zoonose ist fĂŒr den Tiergarten Wels derzeit relevant geworden: Die dunkelroten Aras sind an der Papageienkranheit (Psittakose) erkrankt und werden derzeit in QuarantĂ€ne mit Antibiotika behandelt. Proben der anderen Papageien und weiterer Vögel haben zum GlĂŒck keinen Hinweis auf weitere Infektionen ergeben. Den erkrankten Aras geht es wieder besser.
Wir ersuchen daher um VerstÀndnis, dass aufgrund der aktuellen Situation nicht alle Tiere im Tiergarten besucht werden können.