âWels 800â: Stadt blickt musikalisch-theatral in die Zukunft
Hintergrund und Entstehung
Mit dieser Eigenproduktion findet der kulturelle Rahmenprogramm-Reigen zum JubilĂ€umsjahr â800 Jahre Welsâ nun seinen Abschluss. Am Anfang standen die Vision und der Wunsch, etwas Neues fĂŒr Wels und seine BĂŒrger zu schaffen. Helmut Schmidinger wurde im Herbst 2020 mit einem musikalisch-theatralen Werk beauftragt, das in die Zukunft weist. Als Komponist, langjĂ€hriger Intendant der Welser Abonnementkonzerte und Leiter der Jeunesse-GeschĂ€ftsstelle Wels brachte der radfahrbegeisterte Welser die besten Voraussetzungen dafĂŒr mit. NĂ€here Infos zu ihm sind im Internet unter helmutschmidinger.at/de/zurperson/biographie zu finden.
Eine Partnerin war mit Gabriele-Kirsten Lutz schnell gefunden: Im Brotberuf in der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Wels tĂ€tig, ist die gebĂŒrtige Deutsche (Nagold im Schwarzwald/Baden-WĂŒrttemberg) seit Jahrzehnten in und auĂerhalb von Wels in verschiedensten Spielarten des Theaters aktiv. Einen Ăberblick ĂŒber das Schaffen und Wirken der ausgebildeten Sozial- und TheaterpĂ€dagogin und Theologin gibt es unter evang-wels.at/gabriele-kirsten-lutz im Internet.
Unter dem Arbeitstitel âPlus 100â galt es nun, eine Strategie zu entwickeln. Lutz und Schmidinger entschlossen sich, die Ideen zum StĂŒck mit einem extra dafĂŒr zusammengestellten Regieteam zu entwickeln. Dazu bedurfte es zunĂ€chst einer umfangreichen Recherche, um die sich Lutz annahm: Welche Zukunftsutopien gab es in der Vergangenheit? Was sagen Wissenschaftler, Philosophen, Mediziner, Religionswissenschaftler, Ăkonomen, Ăkologen, Politikwissenschaftler etc. zum Status Quo? Welche Zukunft prophezeien sie?
Zugleich stellte sich das Team elementare Fragen: Soll eine Utopie, Dystopie, Fantasy oder Science-Fiction auf die BĂŒhne des Welser Stadttheaters Greif gebracht werden? Oder etwas ganz anderes? Nach tausenden Seiten durchforsteter Literatur, hundert Stunden Filmmaterial sowie viel kreisendem Denken und inspirierenden Debatten fiel der Entschluss fĂŒr etwas gĂ€nzlich Neues: Ein spezielles Casting fĂŒr alle Welser im Februar 2022 â mit Texten aus der Zukunft fĂŒr die Zukunft â brachte die Sache dann so richtig ins Rollen.
Parallel haben sich drei Musikerinnen und ein Musiker mutig darauf eingelassen, zu einem im Entstehen befindlichen Theatertext eine Musik zu komponieren. Sie haben sich gemeinsam auf eine Reise begeben, deren Ende am Beginn der Arbeit nicht bekannt war. Der Mut und die Neugierde dieses auĂergewöhnlichen Quartetts können gar nicht hoch genug geschĂ€tzt werden, denn die meisten hatten keinerlei Erfahrung im Komponieren.
âLost Oliviaâ â so der endgĂŒltige Titel â ist nicht nur ein Wortspiel mit der lateinischen Bezeichnung Ovilava fĂŒr das Wels des Römerzeitalters, sondern vielmehr auch die Betrachtung des Themas Zukunft auf einer Metaebene. âOliviaâ steht fĂŒr Hoffnung, Leben und Weisheit (der Olivenbaum oder -zweig ist ein uraltes Symbol dafĂŒr). âAgapeâ ist seit Jahrtausenden ihre VerbĂŒndete und steht fĂŒr bedingungslose, zweckfreie Liebe, NĂ€chstenliebe oder auch göttliche Liebe. Trennt man diese beiden und ĂŒberlĂ€sst anderen Bestrebungen â wie Profitgier, Machtversessenheit, Egoismus und Wachstumsstreben â das Feld, ist die beste aller Welten dem Untergang geweihtâŠ
Info und Karten
Mit groĂem Stolz kann nun neun Monate nach dem Casting die UrauffĂŒhrung von âLost Oliviaâ prĂ€sentiert werden. Es wirken insgesamt 23 schauspielbegeisterte Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit. Die akustische Begleitung ĂŒbernehmen jene vier Musiker, die das StĂŒck auch mitkomponiert haben. Seinen besonderen Reiz erhĂ€lt âLost Oliviaâ auch dadurch, dass das Mitmachen des Publikums gefragt sein wird. Es bekommt bei diesem âDrama-Verseâ Fragen gestellt, begibt sich direkt ins StĂŒck und kann somit den Ausgang mitbeeinflussen â allerdings nur scheinbarâŠ
SĂ€mtliche Vorstellungen von âLost Oliviaâ finden im Stadttheater Greif (RainerstraĂe 2) statt. In den Genuss der ersten AuffĂŒhrung kommen die Welser Schulen am Freitag, 4. November um 11:00 Uhr. Anmeldungen sind ab sofort bei der Dienststelle Veranstaltungsservice und Volkshochschule per E-Mail unter vas@wels.gv.at oder unter Tel. +43 7242 235 7040 möglich.
Die beiden Publikumsvorstellungen finden am Freitag, 4. und Samstag, 5. November jeweils um 19:30 Uhr statt. Die Karten kosten regulĂ€r 26 Euro und ermĂ€Ăigt 13 Euro. ErhĂ€ltlich sind sie im Vorverkauf unter webshop.jetticket.net/stadtwels im Internet sowie beim Infopoint im AmtsgebĂ€ude Greif (RainerstraĂe 2), Restkarten gibt es an der Abendkassa. FĂŒr nĂ€here Informationen steht die Dienststelle Veranstaltungsservice und Volkshochschule unter den oben angegebenen Kontaktdaten gerne zur VerfĂŒgung. Details sind auch unter wels.at/kulturinwels im Internet ersichtlich.
Was bereits geschah
Die bisherigen sieben Oktogon-Programmpunkte fĂŒhrten die GĂ€ste heuer durch die vergangenen Jahrhunderte der Welser Stadtgeschichte. Zu hören und zu sehen gab es dabei gleich im April âMinnesang 2.0â von Franz Strasser unter dem Motto âwww.walther.kommâ, KlĂ€nge aus Mittelalter und Renaissance von der Cappella Ovilava sowie ein Wiederhören mit Meistersinger Hans Sachs (dem die Musen in Wels die FĂ€higkeiten zum Dichten verliehen haben sollen) und den âKrönungshymnenâ von Georg Friedrich HĂ€ndel in einer Kooperation von Hans Sachs-Chor und Bach-Chor.
Kleine Theaterfreunde konnten sich im Mai an der BĂŒhnenversion von âElsie und Ovil â Unterwegs mit dem Kaiserâ erfreuen. Unter der Regie von Gudrun Moser setzte das Kornspeicher-Kinder- und Jugendensemble den ersten Band der Wels-Kinderbuch-Reihe von Gerlinde BĂ€ck-Moder (Text), Christine Zeilberger (Illustration) und Bettina Mayer (Organisation etc.) kongenial um. Im gleichen Monat bot der groĂe Chor-, Soli- und Orchesterkonzert-Abschluss der Schubertiade Wels 2021/2022 einen wĂŒrdigen Ohrenschmaus mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven.
Der Juni brachte mit dem ersten Burggartenkonzert der Saison eine (blas-)musikalische Zeitreise durch die vergangenen Jahrhunderte mit besonderem Bezug zu Wels. Zudem gab es drei UrauffĂŒhrungen von Hermann Miesbauer, Paul Hofhaimer und Fritz Neuböck. Zudem feierte im JubilĂ€umsjahr 2022 das Kiwanis Open Air seine Wiederauferstehung: Und zwar mit dem Welser Symphonieorchester und Solisten aus dem Opernstudio der Anton Bruckner PrivatuniversitĂ€t mit Werken von Giuseppe Verdi, Gaetano Donizetti, Giacomo Puccini, Johann und Eduard Strauss sowie Franz LehĂĄr.
â800 Jahre Welsâ-Artikel
Weiterhin zu kaufen gibt es die verschiedenen Souvenirs zum JubilĂ€umsjahr: Die Wels-Version von DKT (âDas kaufmĂ€nnische Talentâ) ist zum Preis von 29,90 Euro, jene des Zwillingspaare-Spiels um 9,90 Euro in den Museumsshops Burg (Burggasse 13) und Minoriten (Minoritenplatz 4) sowie in der Wels Info (Stadtplatz 44) erhĂ€ltlich.
An beiden Orten gibt es weiterhin um 9,90 Euro den Bierkrug und um 4,90 Euro das Kaffee-/TeehĂ€ferl mit dem âWels 800â-Logo und einer Stadtansicht nach einem Kupferstich von MatthĂ€us Merian von 1649. Nur in den Museumsshops können Sammler darĂŒber hinaus um 89 Euro Gedenkmedaillen aus Silber erwerben, nur in der Wels Info um 3,50 Euro den 0-Euro-Schein. NĂ€here Details (auch allgemein zum JubilĂ€um) gibt es unter wels.at/800jahre im Internet.
Zitate
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âIch freue mich auf die Abschlussveranstaltung und bin schon sehr gespannt auf den kĂŒnstlerischen Blick in die Zukunft von Wels. Ich möchte mich bei allen Mitwirkenden fĂŒr ihre KreativitĂ€t, ihre Zeit und ihren Einsatz bedanken. Ich bin sicher, dass âLost Oliviaâ einen fulminanten Abschluss unserer 800-Jahre Feierlichkeiten bildet.â
Kulturreferentin VizebĂŒrgermeisterin Christa Raggl-MĂŒhlberger: âDie FestivitĂ€ten rund um das 800-jĂ€hrige StadtjubilĂ€um finden nun mit âLost Oliviaâ ihren wĂŒrdigen Abschluss. Mein Dank gilt allen Beteiligten fĂŒr ihr persönliches Engagement. Ich bin schon sehr gespannt auf die Interpretation der Zukunft von Wels und wĂŒnsche allen Besuchern und Akteuren zwei wunderbare Theater-Abende!â
Anhang: Das âLost Oliviaâ-Team
Produktion
Gabriele-Kirsten Lutz (KĂŒnstlerische Produktionsleitung, Textbuch, Regie, BĂŒhnenbild, KostĂŒmbild), Helmut Schmidinger (Regieteam, Kompositionscoaching, Musikalische Leitung), Dominik Samassa (Regieteam, Organisatorische Produktionsleitung, Regieassistent, KostĂŒmbild, BĂŒhnenbild, Aufnahmen), Wolfgang Lehner (Regieteam, Produktionsassistent, Technik), Raphael Schaller (BĂŒhnenbild, Projektionen), Finn Schirl (Assistenz BĂŒhnenbild), Leonie Lutz (KostĂŒmbild), Markus Eggensberger (Choreografie, Fotografie), Emely und Bettina TraunmĂŒller (Maskenbild), Irmgard Paulis (Sprachcoaching, Aufnahmen), Stefan Haslinger (Organisation Stadt Wels), Friedrich Sapp (BĂŒhnenbau), Lukas Eismayr (Ton, Lichtdesign), Serkan Ăresin (BĂŒhnenbau, Ton)
Musik
Fabia Grabmair (Violoncello), Gabriela Gvozden (Blockflöten), Rebekka Kucher und Stephan Deinhammer (beide Violine und Klavier)
Schauspiel
Alen SumbuljeviÄ, Christina Zimmerer, Ella SumbuljeviÄ, Emilia Pramhas, Florian Gsottbauer, Franziska Brandstetter, Klara Steinmaurer, Magdalena Jahn, Mara PrĂ€hofer, Marco Barthofer, Maximilian Engl, Michael Lackinger, Paula Steinmaurer, Pia Wipplinger, Ronja Hennig, Ruth Borek, Sina Schuster, Joah Schweitzer, Sophia Holzinger, Stella-Maris Unuarhemhen, Theodor Markut-Gsottbauer
Sponsoring
Hago Bautechnik Gmbh, Austria Plastics Gmbh, Hcg Gmbh
Bildhinweise: Stadt Wels (Gruppenfoto Pressekonferenz) sowie Catharina Schuller (Szenenfotos Probe). Bei Nennung Abdruck jeweils honorarfrei.