Wels ehrt Altbürgermeister Bregartner mit Straßenbenennung
Geboren in Plank am Kamp (Niederösterreich), kam der Absolvent des Realgymnasiums Krems 1956 als Abteilungsleiter der Firma Interplastik nach Wels. Diese Funktion übte er bis 1982 aus. Zudem war er dort Angestelltenbetriebsrat. 1967 begann Bregartners kommunalpolitische Laufbahn im Gemeinderat und Stadtsenat. 1972 bis 1976 war er zudem Abgeordneter zum Nationalrat, ehe er 1976 1. Vizebürgermeister wurde. Fraktionsobmann im Gemeinderat war er von 1972 bis 1982. Diese Funktion legte er nieder, als er zum Bürgermeister gewählt wurde. Mit nahezu 18 Jahren bis 1999 war Bregartner der am viertlängsten dienende Bürgermeister in der Geschichte der Stadt Wels.
Am Anfang seiner Amtszeit stand der Erwerb des Aktienpaketes an der E-Werk Wels AG (jetzt eww Gruppe) von der Nationalbank. Damit wurde die Stadt alleinige Eigentümerin. Es folgte die zukunftsweisende Fusion der Sparkasse Wels mit der Allgemeinen Sparkasse Linz zur Allgemeinen Sparkasse Oberösterreich Bank AG. Zielgerichtet investiert wurde etwa in die Modernisierung des Messegeländes, die Errichtung der Bosch-Halle (jetzt BRP Rotax Halle) und die Welser Impulsmilliarde. Weitere Schwerpunkte der kommunalen Daseinsvorsorge waren die Beteiligung der EWWAG am Linienverkehr, die Gründung der Welser Abfallverwertungs GmbH und das Sonderwohnbauprogramm (700 geförderte Wohnungen 1992 bis 1997). Bregartner engagierte sich auch in der Messe Wels (Aufsichtsrat 1982 bis 2004, davon ab 1994 Präsident) sowie in der EWWAG (Aufsichtsrat 1976 bis 2000).
Er setzte auch zahlreiche Schwerpunkte in der Stadtentwicklung (z.B. Neugestaltung Stadtplatz samt Zentralisierung der Stadtverwaltung in den Häusern 1 bis 4 sowie Traungasse, Neugestaltung Kaiser-Josef-Platz sowie Anlage neuer Stadtteile Richtung Nordwesten) und im Sozialbereich: Wichtig waren hier die Erweiterung und Modernisierung des Hauses Leopold Spitzer, der Neubau des Hauses Neustadt, die Erweiterung der mobilen Seniorenbetreuung und die Errichtung von drei Seniorenwohnhäusern. 1983 und – noch unter Bregartner initiiert – 2000 war Wels Austragungsort von Landesausstellungen. Verbunden waren diese mit der Umgestaltung der Burg und der Revitalisierung des ehemaligen Minoritenklosters. Weitere kulturelle Investitionen waren die Adaptierung von Kornspeicher und Schlachthof, der Umbau des Stadttheaters und die Musikschule im Schloss Polheim. Auch in den Bereichen Bildung (Gründung Fachhochschule), Sicherheit (neue Hauptfeuerwache in der Hamerlingstraße) und Freizeit (Umbau des Freibades) drückte Bregartner der Stadt seinen Stempel auf.
Bürgermeister Dr. Andreas Rabl: „Karl Bregartner hat die Entwicklung unserer Stadt maßgeblich mitbestimmt. Er war ein beliebter Bürgermeister und wurde von vielen einfach ‚Bre‘ oder ‚Charly Bre‘ genannt. Es freut mich sehr, dass nun – so wie üblich – eine Straße nach ihm benannt ist und so sein Andenken erhalten bleibt.“
Bildhinweis: Stadt Wels (bei Nennung Abdruck honorarfrei).