Wels holt Equal Care Day aus dem âKalender-Versteckâ
Bei diesen handelt es sich etwa um die Kindererziehung, die HaushaltsfĂŒhrung (Einkauf von Lebensmitteln und anderen HaushaltsgegenstĂ€nden, Zubereitung von Mahlzeiten, Reinigungsarbeiten, Organisation von Kindergeburtstagen und Familienfeiern etc.) oder die Betreuung pflegebedĂŒrftiger Angehöriger. Eine gerechtere Verteilung dieser âCare-Arbeitâ empfiehlt der erstmals vom StĂ€dtebund gemeinsam mit der Arbeiterkammer erstellte Gleichstellungsindex zur Verminderung des Unterschiedes zwischen Frauen und MĂ€nner:
- Fast 40 Prozent der teilzeiterwerbstÀtigen Frauen geben an, wegen Kinderbetreuung oder Pflege Àlterer oder erkrankter Familienmitglieder ihr Stundenvolumen nicht erhöhen zu können. In der Altersgruppe von 30 bis 44 Jahre liegt dieser Anteil sogar bei bis zu 45 Prozent.
- Die dauerhafte Mehrfachbelastung durch derartige âCare-Arbeitâ und die eigentliche BerufstĂ€tigkeit zwingt gerade Ă€ltere Frauen oft zu Stundenreduktionen.
- Weiters ist dies der Fall bei Frauen ohne Betreuungsverpflichtungen, aber in besonders belastenden Berufen. Genannt werden hier beispielsweise Pflege, Verkauf oder Sozialbereich.
- Laut Gleichstellungsindex ist eine gleichere Verteilung dieser unbezahlten TĂ€tigkeiten (neben der bezahlten Arbeit) wesentlich fĂŒr die allgemeine und insbesondere finanzielle UnabhĂ€ngigkeit von Frauen. Auch im Hinblick auf die Absicherung im Alter ist gerechte Arbeitsteilung wichtig â Stichwort Pensionshöhe, denn Frauen bekommen mit Stand 2024 um rund 40 Prozent weniger Pension als MĂ€nner).
Gerne ĂŒbersehen wird, dass diese âCare-Arbeitâ neben der eigentlichen körperlichen Anstrengung viel Mit- und Vorausdenken, Organisation und Koordination mit sich bringt. Diese Stressfaktoren steigern die sogenannte mentale Last derjenigen, welche diese unbezahlten TĂ€tigkeiten vollbringen. Und das sind derzeit eben mehrheitlich Frauen.
Der Frauenausschuss des Ăsterreichischen StĂ€dtebundes hat anlĂ€sslich des Equal Care Day 2025 ein Schwammtuch mit der Aufschrift â50 Prozent der unbezahlten Arbeit an die MĂ€nner!â und einen Infofolder herausgegeben. Beides ist im BĂŒro der stĂ€dtischen Frauenbeauftragten Claudia Glössl, MAS MSc MA (Alter Schlachthof, DragonerstraĂe 24, Zi. 04) erhĂ€ltlich.
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Frauenreferentin VizebĂŒrgermeisterin Christa Raggl-MĂŒhlberger: âFĂŒr viele Frauen endet der Arbeitstag nicht beim Nachhausekommen. Neben ihrer ErwerbstĂ€tigkeit sind sie auch noch unbezahlte Alltagsmanagerinnen, kĂŒmmern sich meist alleine um Haushalt, Kinder und alles, was sonst noch zu erledigen ist. Der Equal Care Day soll auf die notwendige, aber leider oft unsichtbare Leistung der Frauen aufmerksam machen und zu einer gerechteren Aufteilung der Aufgaben anregen.â
Bildhinweise: Stadt Wels (bei Nennung Abdruck honorarfrei).