Wels unterstützt junge Gäste mit Nächtigungszuschuss
Details
Die Abwicklung erfolgt ausschließlich durch die Tourismusregion Wels. Die Ermäßigungen werden unter www.wels.at/welsmarketing im Bereich „Unterkunft buchen“ aufscheinen. Es wird eine Einzelförderung und eine Gruppenförderung geben. Bei beiden Varianten wird das Nächtigen um 10 Euro pro Person und Nacht günstiger. Der Zuschuss gilt nur für Welser Hotels, die über die Tourismusregion Wels buchbar sind, für eine Aufenthaltsdauer von minimal zwei bis maximal fünf Nächten.
Anspruchsberechtigt für die Einzelförderung sind Jugendliche von 14 bis 18 Jahren sowie Studenten. In den Genuss der Gruppenförderung kommen grundsätzlich Schüler- beziehungsweise Hortgruppen, Studentengruppen sowie bei Bedarf Kindergartengruppen oder Gruppen von Kinder- und Jugendorganisationen (z. B. Kinderfreunde, Pfadfinder, Jungschar o.ä.).
Anmerkung: Bei Nachwuchs-Großveranstaltungen in den Bereichen Kultur (z. B. Internationales Jugend Medien Festival Youki) oder Sport (z. B. Judo-Colop-Masters, Speedo-Schwimm-Meeting oder diverse Tennis- oder Fußballveranstaltungen) können die Veranstalter beim Jugendreferat um finanzielle Unterstützung bei den Nächtigungskosten ansuchen.
Hintergrund
Mit dem neuen Nächtigungszuschuss bietet die Stadt Wels jungen Gästen auch weiterhin eine Möglichkeit für günstige Übernachtungen. Die seit 1991 bestehende städtische Jugendherberge in der Dragonerstraße 22 war Ende 2016 mangels Auslastung per Gemeinderatsbeschluss geschlossen worden. Damit folgte Wels der Linie der überwiegenden Mehrheit der Landeshauptstädte sowie vergleichbar großer beziehungsweise etwas kleinerer Städte im Bundesgebiet.
Mit der einzigen bekannten Ausnahme der Stadt Steyr ist es in Österreich unüblich, dass Kommunen selbst als Betreiber derartiger Einrichtungen auftreten. Wo es Jugendherbergen gibt, werden diese zumeist von privaten spezialisierten Betreibern, wie etwa dem Jugendherbergsverband oder dem Jugendherbergswerk, geführt. Eine aktuelle Liste aller österreichischen Jugendherbergen ist hier ersichtlich.
Die Auslastung der Zimmer in der ehemaligen städtischen Jugendherberge lag selbst im besten Jahr 2008 bei lediglich rund 37 Prozent (6.612 Gäste). Als 2016 die Entscheidung für die Schließung fiel, war die Auslastung zuvor 2015 auf einen Tiefstwert (seit 2007) von rund 28 Prozent (4.782 Gäste) gesunken. Von diesen waren nur rund die Hälfte klassische Zielgruppen für eine Jugendherberge (Schüler, Lehrlinge, Studenten, teilweise Teilnehmer an Sport- und Kulturveranstaltungen).
Die geringe Auslastung bedeutete wiederum eine Belastung für die Finanzen der Stadt: 2015 lag der Abgang bei rund 99.000 Euro. Aufgrund des nicht mehr zeitgemäßen Zustandes der zwölf Gästezimmer und der Sanitäranlagen (Duschen und WCs in der Regel am Gang) wären darüber hinaus massive Investitionen nötig gewesen. Die Gebäude Dragonerstraße 22 und 24 wurden nach der Herbergsschließung zum Sozialpsychischen Kompetenzzentrum umgebaut: Seit Ende 2017 haben dort die Beratungseinrichtungen der Dienststelle Sozialservice und Frauen eine moderne Bleibe.
Als Ersatz für die Jugendherberge bot Betreiber Roman Seier seit April 2017 im Auftrag der Stadt im ehemaligen Hotel Greif 22 Zimmer mit insgesamt 48 Betten an. Für Jugend-, Schüler-, Sport- und Kulturgruppen wurde ein Jugendherbergstarif, für allgemeine Übernachtungen ein Hoteltarif verrechnet. Das Hotel schloss mit Donnerstag, 31. Jänner 2019. Nun folgen dort die Abbruch- und Umbauarbeiten zur Errichtung eines neuen Amtsgebäudes.
Zitate
Vizebürgermeister Gerhard Kroiß: „Mit diesem Modell des Nächtigungszuschusses bei freier Unterkunftswahl profitieren sowohl die reisenden Jugendlichen und Studenten als auch die Hotellerie. Die Ansprüche an die Unterbringung haben sich geändert – und die Stadt Wels reagiert mit dieser flexiblen Subvention darauf.“
Stadtrat Peter Lehner: „Sämtliche Welser Beherbergungsbetriebe können mit dem Zuschuss ihre Attraktivität für die Jugend als wichtige Zielgruppe für die Zukunft erhöhen. Das neue System ist flexibel und unterstützt die Jugendlichen in allen Bettenkategorien und auch bei Schnäppchen nach Onlinebuchungen.“
Obmann Kommerzialrat Helmut Platzer: „Es ist wichtig, dass die regionalen Beherberger die Gäste der Zukunft berücksichtigen. Mit dem Zuschuss von 10 Euro kann der Jugend in der Welser Hotellerie eine günstige Nächtigungsmöglichkeit zur Verfügung gestellt werden!“
Bildtext:
Stadtrat Peter Lehner, Vizebürgermeister Gerhard Kroiß und Obmann Helmut Platzer (v.r.).
Bildhinweis: Stadt Wels (bei Nennung Abdruck honorarfrei).