Mit 38 Figurentheater- und zwei Bilderbuchkinovorstellungen sowie einem bunten Rahmenprogramm mit Film, Ausstellung, Workshop, Walking Act und Puppetry Slam kommt das 33. Festival scheinbar etwas schlanker daher als in den Vorjahren. Aber eben nur scheinbar. Um eine Festivalstimmung zu schaffen, bedarf es dieses Rahmenprogramms. Es schafft Raum für Austausch, Diskurs und Feiern. Das ist es, was ein Festival definiert. Jedenfalls das Welser Festival, das für genau diese besondere Atmosphäre in der Figurentheaterszene bekannt und beliebt ist.

In den acht Festivaltagen erwarten das Publikum Vorstellungen mit Künstlern und Gruppen aus insgesamt acht verschiedenen Nationen.

Bereits zwei Wochen vor Festivalbeginn präsentiert der österreichische Puppenspieler und Puppenbauer Christoph Bochdansky seine unverwechselbare Kunst im Foyer des Stadttheaters mit einer Puppenausstellung.

Insgesamt darf das Publikum acht Festivaltage in folgenden Spielstätten erwarten:

• Stadttheater (Rainerstraße 2)

• Alter Schlachthof (Dragonerstraße 2)

• Medienkulturhaus/Programmkino (Pollheimerstraße 17)

• Minoriten (Minoritenplatz 4) und

• im öffentlichen Raum

Zum Start zeigt das Festival jedes Jahr, wie reich an Ausdrucksmöglichkeiten das Genre der Animationskunst ist. Heuer eröffnet ein „großer“ Welser, der mit seiner Filmmusik sowohl international als auch im Inland unterwegs ist: Gerhard Gruber begleitet live am Klavier den Animationsfilm „Prinz Achmed“ – ein Schattentheaterfilm der deutschen Pionierin des Animationsfilms Lotte Reiniger (1899-1981) – am Donnerstag, 13. März um 19:30 Uhr im Stadttheater.
 

Außerhalb der Theatermauern

Die beiden vergangenen Festivals – jeweils im Juni 2023 und 2024 – haben das Festival mit Straßentheater und Puppenpicknick in die Innenstadt gebracht. Dieser witterungsbedingt schwierig umzusetzende „Spielplatz“ wird aber 2025 nicht gänzlich aufgegeben. Kaufleute in der Fußgängerzone „laden“ Puppen in ihre Schaufenster „ein“, um das Festival präsent zu machen. Die Großfiguren, die in einem Schülerprojekt2024 entstanden sind, werden unübersehbar sein.

Ein charmanter mobiler Kulturraum, der schon von vorherigen Festivals bekannt ist, feiert in Wels Wiederauferstehung: Das „Cine Traktori“ – ein Hybrid aus Wanderkino, Bühne, Aktivismus und Kunst – wurde restauriert und hat in Wels seinen ersten Auftritt nach der Restaurierung.

Programmdetails für Erwachsene

Paola Lombardo aus Italien überschreitet die Grenzen des „klassischen“ Figurentheaters in ihrem Concert Jouet (Sonntag, 16. März, 19:30 Uhr, Alter Schlachthof). Ein semi-seriöses Konzert für Stimme und Violoncello. Fast ganz ohne Puppen.

Die Geschichte von Alice im Wunderland wurde schon in vielen Varianten dargebracht. So wie es Wilde & Vogel aus Deutschland in „Songs for Alice“ (Mittwoch, 19. März, 19:30 Uhr, Alter Schlachthof) präsentieren, hat man es wohl noch nie erlebt. Die Inszenierung von Regisseur Hendrik Mannes balanciert zwischen Konzert und Theater und versammelt inbrünstige Hits und geräuschhafte Explosionen, expressive Figuren und poetische Maschinen, leise Momente und großes Tamtam, Ohrwürmer und Rausschmeißer.

Am Montagabend (17. März, 19:30 Uhr, Stadttheater Greif) wird virtuosestes Handpuppenspiel aus Tschechien gezeigt: Endlich ist es gelungen, „divadlo alfa“ aus Pilsen nach Wels zu bringen. Die längst überfällige Einladung dieser Gruppe scheiterte bisher immer an den terminlichen Möglichkeiten, weil „divadlo alfa“ ganzjährig international unterwegs ist. Die Besucher können sich auf ein Feuerwerk an Puppenspielhandwerk und Rhythmus freuen. Die Vorstellung der „Drei Musketiere“ von Alexandre Dumas wird am Dienstagvormittag (18. März, 09:00 Uhr, Stadttheater Greif) als Schulvorstellung für Mittel- und Oberstufe wiederholt.
 

Programmdetails für Jugendliche und Kinder

Figurentheater für die Allerkleinsten gibt es auch 2025 vom theater.nuu: Nach der „Bruckner-Performance“ „Spuren 2024“ kommt das Theater am Sonntag, 16. März um 10:00 Uhr und 14:30 Uhr mit „Hände“ in den Alten Schlachthof. Wie sagen Hände „Hallo“? Was greifen Hände an? Woran krallen sie sich fest? Was lassen sie los? Und was machen sie mit einem einfachen Klumpen Ton?

Publikumsliebling und Kulturmedaillen-Träger Matthias Kuchta alias Lille Kartofler spielt Hans Christian Andersens „Des Kaisers neue Kleider“ am Montag, 17. März um 14:30 Uhr, am Dienstag, 18. März um 15:30 Uhr und am Donnerstag, 20. März um 09:00 Uhr im Medien Kultur Haus.
 

Sarah Wissner wartet mit einem weiteren Märchenklassiker auf: „Der Fischer und seine Frau“, ein poetisches Märchen frei nach den Gebrüdern Grimm, erzählt eine Geschichte über den übersteigerten Glauben an materielles Glück. Obwohl sich Frau und Fischer liebhaben, entfernen sie sich mit jedem neuen Wunsch immer weiter voneinander. Zu sehen am Mittwoch, 19. März um 15:30 Uhr und am Donnerstag, 20. März um 10:00 Uhr in den Minoriten.

Ein Waldklangtheater für Kinder ab vier Jahren entsteht durch Peter Kus aus Slowenien in seinem Stück „Der Wald des Reigens“ (Donnerstag, 20. März um 10:00 und 15:30 Uhr, Stadttheater Greif). Die Geschichte der Freundschaft von Igel und Bär beleuchtet Themen wie Gemeinschaft, Vertrauen, Einsamkeit, Toleranz, Sensibilität, das Staunen über die Welt und die Freude am Leben.

Young Animation Festival – YA!

Das Young Animation Festival geht heuer in die dritte Runde und öffnet mit den eingeladenen Gruppen Türen in eine besondere Vielfalt. Zu dieser jungen Festivalschiene gehen jährlich unzählige Bewerbungen von bisher teilweise unbekannten Künstlern und Kunstschaffenden ein, die konsequent Genregrenzen überschreiten.

Vom kleinen ungarischen Familientheater, das mit Schattenspiel und Volksmusik Geschichten erzählt, über Diplomarbeiten der beiden großen deutschen Hochschulen bis zum staatlichen Puppentheater Ljubljana, das eine Produktionsschiene für Jungpuppenspielerinnen fährt, ist alles dabei.

Besonders die beiden Young Animation Tage sollen die heranwachsende Szene fördern und zum Austausch bewegen. Nicht nur durch gegenseitige Vorstellungsbesuche, sondern auch mit gemeinsamem Arbeiten beim Workshop „Die Kunst des Geräusche Machens“, den der renommierte Film-Geräuschemacher Max Bauer am Freitag, 14. und Samstag, 15. März im Medien Kultur Haus leitet.

Reservierungen und Karten

Das gesamte Programm sowie nähere Informationen sind ab Montag, 23. Dezember im Internet unter www.figurentheater-wels.at online ersichtlich. 

Gruppenreservierungen sind ab Montag, 20. Jänner 2025 ausschließlich unter Tel. +43 7242 235 7040, Einzelreservierungen per E-Mail unter figurentheater-wels@gmx.at sowie unter Tel. +43 664 495 06 85 möglich. Auch die Möglichkeit, für ausgewählte Stücke Karten online zu erwerben, wird es wieder geben (Details dazu folgen).
 

Zitat

Kulturreferentin Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger: „Das Figurentheaterfestival ist aus Wels nicht mehr wegzudenken. Bereits zum 33. Mal begeistern internationale Künstler Jung und Alt mit ihrer Kreativität und Handwerkskunst. Mein besonderer Dank gilt dem Intendantinnenteam, das wieder ein zauberhaftes Programm zusammengestellt hat.“

Bildtext Gruppenbild:
V.l. Bettina Schöngruber, MA BSc (Leiterin Dienststelle Kultur und Wissen), Intendantin Gerti Tröbinger sowie die Geschwister Ruth Humer (Ko-Intendantin) und Stefan Haslinger (Dienststelle Kultur und Wissen).

Bildhinweise: Stadt Wels (Gruppenbild Pressegespräch) beziehungsweise siehe Dateiname (übrige Fotos). Bei Nennung Abdruck jeweils honorarfrei.