Welser Maximilian-Gedenkjahr geht ins herbstliche Finale
Familienwochenende
ZunĂ€chst gibt es am vorletzten Sommerferienwochenende im Rahmen der Aktionswoche OĂ. Familienkarte ein spezielles Programm fĂŒr Familien: Im Burgmuseum (Burggasse 13) findet eine RĂ€tselrallye durch die Sonderausstellung statt. Die Unterlagen sind so zusammengestellt, dass Eltern, GroĂeltern und Kinder selbstĂ€ndig durch die Burg gehen können und sich dabei gegenseitig ergĂ€nzen und unterstĂŒtzen. So kann tĂ€glich von Freitag, 30. August bis Sonntag, 1. September Geschichte spannend entdeckt werden. Mit der OĂ. Familienkarte ist der Eintritt fĂŒr Kinder frei, und Erwachsene zahlen nur 3,20 Euro pro Person. Ăbrigens: Auch in den Minoriten (Minoritenplatz 4) gibt es die Möglichkeit einer RĂ€tselrallye durch die dortige römische Dauerausstellung.
Am Sonntag, 1. September um 14:00 Uhr tauchen die Zuhörer in der alten Tradition des Minnegesangs mit MĂ€rchenerzĂ€hlerin Ursula Laudacher alias Ursophon ganz tief in die Welt des Mittelalters ein. Hautnah entstehen fĂŒr Kinder von sechs bis elf Jahren groĂartige Bilder von heldenhaften Rittern und deren SchwertkĂ€mpfen, von Burgen und Drachen.
Moderne âkaiserlicheâ Kunst
Die bildenden KĂŒnstlerinnen Mag. Dr. Isabella Scharf-Minichmair und Mag. Karin Zorn widmen Maximilian I. im Stadtmuseum Minoriten (Minoritenplatz 4) von Freitag, 13. September bis Sonntag, 27. Oktober (Vernissage: Donnerstag, 12. September, 19:00 Uhr) eine eigene Sonderausstellung. Zwischen individuellem Erinnern, kulturellem GedĂ€chtnis und Geschichtsschreibung setzen sich die beiden mit dem âMedienkaiserâ und âGedĂ€chtniskĂŒnstlerâ sowie seiner Zeit auseinander.
Die KĂŒnstlerinnen reagieren mit Neuinterpretationen in klassischen Werkstoffen und Techniken, wie Glas, Emaille und Ălmalerei. Der Begriff der âmalerischen Spurâ fĂŒhrt sie zu Aspekten des kulturellen Erbes, die heute noch wirksam sind. Denn das kulturelle GedĂ€chtnis â und mit ihm die Geschichte â sind nichts Abgeschlossenes. FĂŒr Scharf-Minichmair und Zorn schlieĂt sich mit der Welser Ausstellung ĂŒbrigens ein Kreis: Bereits wĂ€hrend ihres Studiums an der KunstuniversitĂ€t Linz arbeiteten sie gemeinsam an malerischen und kunsttheoretischen Fragestellungen.
Exkurs nach Vöcklabruck
Nicht erst seit Franz Stelzhamer (âVorn a Turm und hintâ a Turm, in da Mittân lauter Suamâ) sind die beiden Vöcklabrucker StadttĂŒrme weit ĂŒber die dortige Bezirkshauptstadt bekannt. Auch zu Maximilian I. besteht ein enger Zusammenhang: Diesen erlĂ€utert der Historiker und ehemalige Stadtamtsdirektor DDDr. Franz Satzinger am Donnerstag, 19. September um 19:00 Uhr in der Burg (Burggasse 13) in seinem Vortrag âDie WappentĂŒrme von Vöcklabruckâ: Er berichtet von der groĂen kunstgeschichtlichen Bedeutung der Fresken an den AuĂenseiten der TĂŒrme, die der Kaiser 1502 und 1503 durch Hofmaler Jörg Kölderer anbringen lieĂ. Der Besuch des Vortrags ist kostenlos.
Denkmalstag und Museumsnacht
Zum Tag des Denkmals am Sonntag, 29. September schlĂŒpft FremdenfĂŒhrer Hubert Krexhammer in der Sonderausstellung (Burggasse 13) einmal mehr in die Rolle von Maximilian I. In entsprechender Verkleidung erzĂ€hlt er um 10:30 und um 14:00 Uhr Interessantes, Kurioses und weniger Bekanntes aus dem Leben des Kaisers und berichtet von dessen Beziehungen zu Wels sowie zum Adelsgeschlecht der Polheimer.
Gleiches gilt fĂŒr die alljĂ€hrliche Museumsnacht am Samstag, 5. Oktober, die in der Burg natĂŒrlich ganz im Zeichen des âWelskaisersâ steht: Die Sonderausstellung ist an diesem Tag zusĂ€tzlich von 18:00 bis 23:00 Uhr geöffnet, und zwar bei freiem Eintritt. Die FĂŒhrungen mit Hubert âMaximilian I.â Krexhammer finden um 19:00 und um 21:30 Uhr statt. SelbstverstĂ€ndlich gibt es auch im Minoriten-Museum (Minoritenplatz 4) an diesen Tagen spezielle Programme: Details dazu folgen zeitgerecht.
Sonderausstellung mit Sonder-Kaiser
Die Sonderausstellung âMaximilian I.: Kaiser â Reformer â Menschâ ist noch bis Sonntag, 27. Oktober zu den ĂŒblichen Zeiten geöffnet: Dienstag bis Freitag 10:00 bis 17:00 Uhr, Samstag 14:00 bis 17:00 Uhr und Sonn- und Feiertag 10:00 bis 16:00 Uhr. Bei Voranmeldung unter Tel. +43 7242 235 7350 sind GruppenfĂŒhrungen auch auĂerhalb der regulĂ€ren Ăffnungszeiten möglich. Mittlerweile gibt es dort speziell fĂŒr Sehbehinderte auch ein Modell des Kaisers zum Angreifen und Ertasten sowie eine Vorrichtung zum Herunterladen und Anhören eines gesprochenen Info-Textes.
âGedachtnusâ in der Galerie
Nach dem Ende der Sonderausstellung widmet sich die Galerie Forum (Stadtplatz 1) von Oktober bis Dezember dem âMedienkaiserâ Maximilian I. Dieser hatte wie kein anderer zuvor die Bedeutung von Kunst als Propagandamittel fĂŒr die eigene Person erkannt. Wörtlich betonte der Kaiser dazu zu seinen Lebzeiten: âWer ime in seinem leben kain gedachtnus macht, der hat nach seinem tod kain gedachtnus und desselben menschen wird mit dem glockendon vergessen, und darumb so wird das gelt, so ich auf gedachtnus ausgib, nit verloren (...).â
In diesem Sinne haben die Mitglieder der Welser KĂŒnstlergilde unter dem Titel âGedachtnusâ eine zweiteilige Ausstellung mit âKunstwerken fĂŒr die Ewigkeitâ konzipiert. Gestartet wird am Mittwoch, 30. Oktober ab 19:00 Uhr (Vernissage) mit dem Teil âIm GedĂ€chtnisâ. Dieser stellt auf unterschiedliche kĂŒnstlerische Art und Weise die Frage: âWas wollen wir im GedĂ€chtnis behalten?â und ist von Donnerstag, 31. Oktober bis inklusive Samstag, 23. November zu sehen.
Am Mittwoch, 27. November (Vernissage: 19:00 Uhr) folgt der Teil âAus dem GedĂ€chtnisâ. Teil eins bleibt dabei in Form und Inhalt bestehen, die Kunstschaffenden haben jedoch zusĂ€tzlich die Möglichkeit zur Reflexion âaus dem GedĂ€chtnisâ. Das gilt sowohl in Bezug auf die eigene Arbeit als auch auf den gesamten ersten Teil der Ausstellung. âAus dem GedĂ€chtnisâ lĂ€uft von Donnerstag, 28. November bis inklusive Samstag, 21. Dezember (Ende um 12:00 Uhr âmit dem glockendonâ).
Weitere Informationen
Details zur Sonderausstellung, zum Rahmenprogramm, zum Gedenkjahr allgemein und zu Kaiser Maximilian I. selbst sind unter www.wels.at/maximilian2019 zu finden. Den Folder zum Rahmenprogramm gibt es dort digital sowie in Papierform in der Dienststelle BĂŒrgeranliegen im BĂŒrgercenter (Rathaus, Stadtplatz 1, ErdgeschoĂ, Zi. 7), bei der Wels Info (Stadtplatz 44), in den Museumsshops in der Burg (Burggasse 13) und in den Minoriten (Minoritenplatz 4), im Herminenhof (Maria-Theresia-StraĂe 33) und weiteren Welser Kultur- und Bildungseinrichtungen.
Zitate
Kulturstadtrat Johann Reindl-Schwaighofer, MBA: âWie die Besucherzahlen zeigen, stöĂt das mit viel Eigenaufwand und Know-how von Mitarbeitern des Magistrats und Welser Kulturvereinen gestaltete Maximilianjahr auf Interesse beim Publikum. Das freut mich sehr, denn es zeugt vom hohen Wert der wissenschaftlichen und kĂŒnstlerischen Aufbereitung des historischen Erbes unserer Stadt."
Im Bild (v.l.):
Mag. Dr. Isabella Scharf-Minichmair, Mag. Karin Zorn, Stadtrat Johann Reindl-Schwaighofer, DDDr. Franz Satzinger, Wolfgang Reiter und Dr. Renate Miglbauer.