Welser Stadtarchiv prÀsentiert sich mit Bildband und Film
Bildband
Unter dem Titel âEine retrospektive Reiseâ sind auf 96 Seiten Motive aus den 1950er- bis 1990er-Jahren zu sehen. Es handelt sich dabei um eine Zeit, die viele in Wels-Stadt Lebende noch selbst miterlebt haben und mit persönlichen Erinnerungen verbinden. Doch auch fĂŒr jĂŒngere Welser ist der Bildband interessant: Denn der Aha-Effekt ist groĂ, wenn man zu sehen bekommt, wie Wels zu Zeiten der Eltern, GroĂ- oder UrgroĂeltern ausgeschaut hat. Wörtlich heiĂt es im Einleitungstext:
âIn der zweiten HĂ€lfte des 20. Jahrhunderts durchlief die Stadt Wels bedeutende VerĂ€nderungen, die von wirtschaftlichem Aufschwung und sozialen UmwĂ€lzungen geprĂ€gt waren. Die Modernisierung und der Strukturwandel prĂ€gten das Stadtbild. (âŠ) Dank des Engagements der Welser und der Lage siedelten sich in Wels viele Industriebetriebe an (âŠ) â der lange Aufschwung bis in die 1970er Jahre, der die Stadt wirtschaftlich unter die Top drei in Ăsterreich fĂŒhrte, begann. (âŠ).â
âAuch die Wirtschaftskrisen Anfang der 1980er-Jahre (âŠ) konnten den Aufstieg der Stadt nicht nachhaltig behindern. Dank dem FleiĂ der Bevölkerung, der Innovation der Welser Unternehmen und der Strategie der Kommunalpolitik (âŠ) konnten in Wels Wachstum und Wohlstand erhalten werden. Auch das Thema Umwelt gewann zunehmend an Bedeutung. Die deutsche Wiedervereinigung 1989 wurde zum Motor fĂŒr die europĂ€ische Wirtschaft, von dem auch Wels profitierte.â
âDoch die groĂen Visionen wurden rasch von der RealitĂ€t eingeholt und fĂŒhrten ab 1993 zur Krise, unter der viele Kommunen leiden mussten. (âŠ) Wels schaffte es, sich dank der klugen Kommunalpolitik und der starken Unternehmen von dieser Entwicklung abzukoppeln (âŠ). Das Wachstum von Wels war nicht aufzuhalten und fĂŒhrte zu der prosperierenden Stadt, wie wir sie heute kennen.â
Der Bildband kostet 16,99 Euro und ist im Stadtarchiv (Maria-Theresia-StraĂe 33, auch per E-Mail unter a@wels.gv.at oder unter Tel. +43 7242 235 7680 bestellbar), bei der Wels Info (Stadtplatz 44) sowie bei den Buchhandlungen Friedhuber (RingstraĂe 41), Haas (Stadtplatz 34), Thalia (RingstraĂe 16 beziehungsweise Gunskirchener StraĂe 7) und Weinphilosoph (BahnhofstraĂe 10) erhĂ€ltlich.
Imagefilm
Einen Eindruck der vielseitigen tÀglichen Arbeit im Stadtarchiv vermittelt der neue Imagefilm. Dieser wurde in mehreren Schritten umgesetzt und zeigt in rund drei Minuten einen Einblick in die BestÀnde, Funktion und Aufgaben des von Mag. Michael Kitzmantel geleiteten Bereiches der seit Februar neuen Dienststelle Kultur und Wissen.
An der Produktion war das gesamte Archiv-Team beteiligt: Den von Klaus Sturmbauer (in Wels auch als NachtwĂ€chter und ehrenamtlicher Nikolaus bekannt) gesprochenen Text hatte Mag. Karin Bachschweller verfasst, und fĂŒr den Dreh und Schnitt zeichnete der in diesem Bereich sehr erfahrene Niko Spasic verantwortlich.
Zu sehen ist der neue Imagefilm unter wels.at/media sowie auf der offiziellen Facebook-Seite des Stadtarchives unter www.facebook.com/profile.php?id=100064481900495.
GedÀchtnis der Stadt
Das Stadtarchiv ist eine Schatzkammer der Geschichte und des Wissens. Es bewahrt die Zeugnisse der Welser Vergangenheit vom Mittelalter bis in die Gegenwart auf. Diese widerspiegeln auf vielfĂ€ltige Weise Vergangenes und zeigen die Entwicklung der mehr als 800 Jahre alten Stadt. Die AnfĂ€nge der Einrichtung reichen bis in das 13. Jahrhundert zurĂŒck. Das Stadtarchiv war im Lauf der Jahrhunderte unter anderem im Rathaus, der StelzhamerstraĂe (ehemaliges Kinderasyl, heute eww Gruppe), den Minoriten und der âAlten Sparkasseâ in der PollheimerstraĂe (heute Medienkulturhaus) untergebracht.
1975 wurden die RĂ€ume im â mittlerweile von der Stadt verkauften â Haus Stadtplatz 55 bezogen. Der Zuwachs an jĂŒngeren BestĂ€nden fĂŒhrte zu einer prekĂ€ren Raumsituation, weshalb ab 1985 insgesamt fĂŒnf AuĂendepots angelegt werden mussten. Seit 2010 stehen dem Archiv im Herminenhof ausreichend FlĂ€chen zur VerfĂŒgung. Die Nutzer verfĂŒgen ĂŒber mehr Raum an ihren ArbeitsplĂ€tzen und ĂŒber leichteren Zugang zu Infos ĂŒber die BestĂ€nde. Die Unterbringung der Archivalien in drei unterirdischen klimatisierten DepotrĂ€umen gewĂ€hrleistet den Schutz dieser wertvollen Quellen.
Dabei handelt es sich um mehr als sechs Kilometer Schriftgut unterschiedlicher Art, Herkunft und inhaltlicher Wichtigkeit: Urkunden ab 1328, Verwaltungsakten der Stadt Wels seit dem Mittelalter und andere Akten, PlÀne, mehr als 4.200 Handschriften ab dem 15. Jahrhundert, Zeitungen ab 1855, Theaterzettel sowie mehr als 30.000 Fotografien, Fotoplatten und andere MedientrÀger. Zudem befinden sich auch die SteuerÀmter Wels-Lambach mit 63 Katastralgemeinden, Vereins- und Firmenarchive, private NachlÀsse und seit 2021 das Baurechtsarchiv mit den Bauakten in den BestÀnden.
Im vergangenen Jahr 2023 waren im Stadtarchiv 2.014 GeschĂ€ftsfĂ€lle zu verzeichnen. Dabei werden Dokumente aus dem oben beschriebenen Fundus den Benutzern im Leseraum zugĂ€nglich gemacht. Auf diese Weise gerĂ€t deren Inhalt â und somit die Geschichte der Stadt Wels â nicht in Vergessenheit. Ganz nach dem Motto: âNur wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft gestalten!â
Zitate
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âUnsere Stadt lebt von der FĂ€higkeit, sich immer wieder neu zu erfinden und doch im Kern sie selbst zu bleiben. Das zeigt auch dieser Bildband mit fotografischen EindrĂŒcken aus den 1950er- bis 1990er-Jahren aus dem Stadtarchiv. Teilweise bereits aus den beliebten Kalendern der Vorjahre bekannt, haben alle Aufnahmen eines gemeinsam: Sie wecken bei den Ălteren Erinnerungen und vermitteln den JĂŒngeren in bildhafter Weise, wie es bei uns frĂŒher war.â
Stadtrat Dr. Martin Oberndorfer (Wirtschaft und Wissen): âBesonders mit der jĂŒngeren Vergangenheit von Wels verbinden viele aus der Bevölkerung noch persönliche Erinnerungen. Um diese aufzufrischen, ist dieser Bildband mit Fotos und Dias aus den 1950er- bis 1990er-Jahren gerade richtig. Das heiĂt jedoch nicht, dass man in dieser Zeit bereits erwachsen gewesen sein muss, um sich an diesem Buch zu erfreuen. Auch fĂŒr mich als 1986 geborenen Welser ist es beispielsweise hochinteressant, wie sich manche StraĂen, PlĂ€tze, GebĂ€ude etc. in frĂŒheren Jahrzehnten prĂ€sentiert haben.â
Bildhinweise: Stadt Wels (bei Nennung Abdruck honorarfrei).