Zukunft der Messe Wels - Wechsel im Aufsichtsrat
Die Messe Wels hat die schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie trotz fehlender Förderungen sehr gut ĂŒberstanden und konnte 2022 ein positives Ergebnis erwirtschaften, auch wenn einige Veranstaltungen corona-bedingt Anfang 2022 abgesagt werden mussten. Die Welser Messe steht auf stabilen Beinen und ist von Wachstum und Erfolg geprĂ€gt.
MesseprÀsident Hermann Wimmer
Hermann Wimmer war 28 Jahre untrennbar mit der Messe Wels verbunden und hat in diesen Jahren, in denen er Mitglied des Aufsichtsrates war, die Messe entscheidend mitgeprÀgt.
Im Dezember 1994 wurde Hermann Wimmer erstmals Aufsichtsratsmitglied. In diese Zeit fĂ€llt auch das Strukturentwicklungskonzept, im Zuge dessen das MessegelĂ€nde im Osten saniert wurde und Neubauten im Wert von insgesamt damals 178 Mio. Schilling hinzukamen. Kurz zuvor wurde die Messe ausgegliedert und von einem Wirtschaftsbetrieb der Stadt Wels in die Messe Wels International umgewandelt. Damit wurde der Beginn der âmodernenâ Welser Messe markiert. In weiterer Folge wurden Meilensteine â wie z.B. der Kauf der Energiesparmesse â realisiert, die auch heute noch eine der wichtigsten Messen in Wels ist.
Im Jahr 2004 wurde Hermann Wimmer - mittlerweile VizebĂŒrgermeister der Stadt Wels - 1. VizeprĂ€sident der Messe und bereits 2005 erfolgte der nĂ€chste strategische Schritt, die Trennung der Messe in eine Betriebs- und eine Besitzgesellschaft. Damals wurden die Holding der Stadt Wels und die Messe Wels GmbH gegrĂŒndet.
2006 wurde ein weiteres GroĂprojekt in Angriff genommen, der Bau der Halle 20. Mit rund 16.000 Quadratmetern GrundflĂ€che ist sie bis heute die gröĂte Investition in der Geschichte der Messe Wels und sollte eine neue Ăra fĂŒr den Messeplatz Wels einleiten. Die Fertigstellung erfolgte 2008. Die Energiesparmesse und Agraria bekamen dadurch einen neuen Höhenflug. ZusĂ€tzlich wurde 2008 die Messe Pferd Wels erworben.
Von 2013 bis 2014 wurden die Messehallen 18 bis 14 sowie das Messezentrum West abgerissen und die Messehalle 21 mit einer GröĂe von rund 12.500 Quadratmetern GrundflĂ€che errichtet. In diese Jahre fĂ€llt auch der Kauf der Retter Messe und die neu ins Leben gerufenen Moto-Austria, welche Hermann Wimmer immer ein besonderes persönliches Anliegen war.
2016 wurde Hermann Wimmer schlieĂlich Vorsitzender des Aufsichtsrates der Messe Wels und damit MesseprĂ€sident. In dieser Zeit kam es auf DrĂ€ngen des âClub Landtechnikâ zu einer Trennung der Landwirtschaftsmesse Agraria und der Herbstmesse, was durch die Halle 21 möglich war. Hermann Wimmer war persönlich von Beginn an in die Verhandlungen mit dem âClub Landtechnikâ eingebunden und hat mit seiner Erfahrung die Geschicke der Agraria mitgeprĂ€gt.
2025 wird der nĂ€chste groĂe Entwicklungsschritt fĂŒr die Messe Wels erfolgen: Der Abriss der Hallen 1 bis 13 sowie der damit verbundene Neubau der Halle 22. Auch bei diesem Projekt hat sich Hermann Wimmer mit aller Kraft fĂŒr die Messe Wels und die Absicherung des Messestandortes Wels eingesetzt.
Designierter Nachfolger von Hermann Wimmer
Hermann Wimmer hat sich entschieden, mit Jahresende seine Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Messe Wels zurĂŒckzulegen. Bis zur Wahl des neuen MesseprĂ€sidenten im JĂ€nner 2023 wird VizebĂŒrgermeister Gerhard KroiĂ als erster Stellvertreter diese Funktion ĂŒbernehmen.
Als Nachfolger steht Magistratsdirektor Dr. Peter Franzmayr zur Wahl. Der Jurist kann auf eine lange Erfahrung als Aufsichtsrat zurĂŒckblicken. Unter anderem war er in den Jahren 2003 bis 2011 Aufsichtsrat der ASFINAG Holding, der damaligen Ăsag, der AlpenstraĂen AG, der ASFINAG Bau Management GmbH, der ASFINAG Servicegesellschaft GmbH, der AustriaTech GmbH und der Austro Control GmbH (ACG). Als StaatskommissĂ€r hat er zudem die Aufsichtsagenden im Aufsichtsrat der drei gröĂten österreichischen FlughĂ€fen Wien, Linz und Salzburg wahrgenommen.
Nach dem Jus Studium in Wien und der Zeit als RechtsanwaltsanwĂ€rter in Vöcklabruck begann Dr. Franzmayr seine Laufbahn im öffentlichen Dienst im Jahr 2001 im Justizministerium in Wien. Im Jahr 2003 wechselte er in das damalige Bundesministerium fĂŒr Verkehr, Innovation und Technologie (heutiges âBMKâ), wo er bis 2011 in den unterschiedlichsten Funktionen tĂ€tig war, unter anderem als Gruppenleiter âStraĂeâ, Sektionschef fĂŒr âStraĂe und Luftfahrtâ und interimistischer Leiter der Gruppe âLuftfahrtâ. Danach war er in einer der gröĂten Rechtsberatungskanzleien Ăsterreichs und Zentraleuropas mit Schwerpunkt âĂffentliches Rechtâ tĂ€tig. 2015 fĂŒhrte ihn sein Weg als Rechtsanwalt wieder zurĂŒck nach Oberösterreich.
Seit Oktober 2016 leitet Dr. Franzmayr als Magistratsdirektor den inneren Dienst der Stadt Wels. Zu seinen Aufgaben zĂ€hlen unter anderem die Organisation der personellen Mittel, einschlieĂlich Dienstaufsicht und innerdienstlicher Dienstrechtsvollzug fĂŒr die rund 1 500 Mitarbeiter, die Organisation der Sachmittel und die Vorsorge fĂŒr den einheitlichen und geregelten GeschĂ€ftsgang in sĂ€mtlichen Zweigen der Stadtverwaltung.
Im MĂ€rz 2018 wurde Dr. Franzmayr neuerlich zum Aufsichtsrat der ASFINAG Holding bestellt, den er bis zu seinem Ausscheiden im August 2020 als Aufsichtsratsvorsitzender leitete.
Seit 14. Juli 2022 ist Dr. Franzmayr Aufsichtsrat der Messe Wels GmbH.
Neue Messehalle 22
Das Erscheinungsbild des MessegelÀndes wird sich in den kommenden Jahren wesentlich verÀndern. Nach dem geplanten Abriss der alten Hallen 1 bis 13 im Osten des GelÀndes wird dort ein neuer Volksgarten entstehen. Die PlÀne dazu wurden bereits in Auftrag gegeben.
Der Abriss bedeutet eine Verkleinerung der BruttohallenflĂ€che um 25.000 Quadratmeter. Nach eingehender Diskussion der letzten Monate hat der Aufsichtsrat bei seiner letzten Sitzung am 14. Dezember 2022 den Bau einer neuen Messehalle bestĂ€tigt. Die neue Messehalle 22 soll einen Teil des FlĂ€chenverlustes ausgleichen und eine moderne und zukunftsorientierte Infrastruktur fĂŒr den Messplatz Wels schaffen.
Der Standort der Halle 22 soll voraussichtlich im Bereich der Messehalle 21 nordseitig Richtung Messebogen/Maria-Theresia-StraĂe sein. Dadurch ist eine optimale Anbindung an das bestehende Messeareal gewĂ€hrleistet.
Die fehlenden ParkplĂ€tze sollen durch eine intensivere Nutzung der Parkmöglichkeiten auf der Trabrennbahn genutzt werden. Die Stadt Wels, die Messe Wels und der Trabrennverein sind im engen Austausch, um hier ein Konzept fĂŒr die gemeinsame Nutzung zu erarbeiten.
Um die Halle möglichst vielseitig nutzen zu können, wird der Standort auf Konzerttauglichkeit sowie auf Nutzung als Konferenz- und Tagungszentrum geprĂŒft, um einen weiteren Mehrwert zu schaffen.
In einem ersten Schritt wurde die Messe Wels mit der Planung und Projektierung beauftragt. Anfang nĂ€chsten Jahres sollen bereits die ersten Grundlagen fĂŒr einen konkreten Planungsauftrag vorliegen.
VorlÀufiger Zeitplan:
- Projektstart April 2023
- Planvergabe Oktober 2023
- Planbeginn April 2024
- Baubeginn April 2025
- Fertigstellung JĂ€nner 2026
Zitate
VizebĂŒrgermeister Gerhard KroiĂ (in Vertretung von BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl): âWels war immer eine Messestadt und soll es auch in Zukunft bleiben. Ohne die Initiativen von MesseprĂ€sident Hermann Wimmer, die er als Mitglied des Aufsichtsrates und als Finanzreferent der Stadt Wels gesetzt hat, stĂŒnde die Messe nicht dort, wo sie heute steht.â
MesseprĂ€sident Hermann Wimmer: âDie Messe Wels war immer eine Herzensangelegenheit fĂŒr mich. Ich blicke auf eine sehr aufregende, spannende und erfolgreiche Zeit zurĂŒck und wĂŒnsche meinem designierten Nachfolger alles Gute!â
Magistratsdirektor Dr. Peter Franzmayr: âDie Messe zĂ€hlt zu den wichtigsten und traditionsreichsten Unternehmen der Stadt. Wenn die Wahl bei der nĂ€chsten Aufsichtsratssitzung auf mich fĂ€llt, werde ich die Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden mit dem gleichen Einsatz und Engagement wie mein VorgĂ€nger MesseprĂ€sident Hermann Wimmer ausfĂŒhren.â
Im Bild (v.r.):
VizebĂŒrgermeister Gerhard KroiĂ, Hermann Wimmer und Dr. Peter Franzmayr.